Optik-Konzern JDS gibt erneut Gewinnwarnung aus

Der weltweit größte Hersteller von optischen Netzwerkkomponenten kann trotz Mega-Fusion den Umsatz nicht steigern.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

JDS Uniphase, Hersteller von optischen Netzwerkkomponenten, hat zum zweiten Mal innerhalb eines Monats die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr reduziert. Vor allem der drastische Umsatzeinbruch beim größten Kunden von JDS, dem kanadischen Netzwerk-Spezialisten Nortel, und ein allgemeiner Konjunkturrückgang in den USA haben nach Unternehmensangaben zu einer geringeren Nachfrage nach JDS-Produkten geführt.

Für das dritte Quartal soll der Gewinn je JDS-Aktie demnach nur noch bei 14 Cent liegen, ein Rückgang um drei Cent gegenüber der letzten Prognose. Die Umsatzerwartung wurde von einer Milliarde US-Dollar auf 925 Millionen US-Dollar im dritten Quartal zurückgeschraubt. An der New Yorker Börse gab der Aktienkurs von JDS am gestrigen Mittwoch nach der Gewinnwarnung trotz eines kurzzeitigen morgendlichen Hochs um weitere dreieinhalb Prozent nach. Im Sog der Telecom-Krise hat die JDS-Aktie damit seit ihrem letzten 52-Wochen-Hoch mehr als 80 Prozent an Marktwert verloren.

Für Analysten kommt die erneute Gewinnwarnung allerdings nicht überraschend. Nahezu alle großen Anlagehäuser haben die Umsatz- und Gewinnprognosen für Unternehmen im Bereich der Netzwerk- und Kommunikationstechnik nach unten korrigiert. UBS Warburg Analyst Joseph Wolf sieht in der Entwicklung bei JDS nur ein neues Indiz für die allgemeine Abschwächung im Markt für optische Netzwerkkomponenten. "Die Carrier investieren weniger, die Lagerbestände steigen und die Zukunftsaussichten sind nicht rosig", fasst Wolf die derzeitige Situation zusammen. Alarmierend ist seiner Meinung nach eher der Fakt, dass es JDS trotz der Übernahme von SDL nicht zu einer Umsatzsteigerung schaffen konnte.

JDS zumindest hofft, den Abwärtstrend schon im vierten Quartal stoppen zu können. Obwohl nach eigenen Angaben die voraussichtliche Kundennachfrage nur sehr schwer einzuschätzen ist, geht man davon aus, die Ergebnisse des dritten Quartals zumindest halten oder sogar leicht übertreffen zu können. (pmz)