Oracle mit mehr Gewinn und schwachen Lizenzumsätzen

Es sei nicht wie erhofft gelungen, in dem abgelaufenen Geschäftsquartal einige wichtige Abschlüsse unter Dach und Fach zu bringen, hieß es bei Oracle zur Vorlage der Bilanzen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Strategie, durch Übernahmen bei den Anwendungen zu wachsen, habe die Wettbewerbsfähigkeit Oracles in verschiedenen Industriebereichen, darunter dem Bank- und Finanzsektor und der Telekommunikation, gestärkt, meinte Larry Ellison, Chef des Datenbankkonzerns. Trotzdem aber zeigten sich Management und Anleger enttäuscht über das Lizenzgeschäft im zweiten Quartal von Oracles Geschäftsjahr: Schwache Umsätze in diesem Bereich trübten das Bild, das ansonsten von einer Gewinnsteigerung im Jahresvergleich um 21 Prozent und einer Umsatzsteigerung um 26 Prozent bestimmt wurde.

Oracle ist seit einiger Zeit auf ausgedehnter Einkaufstour. Vor zwei Jahren erwarb das Unternehmen beispielsweise den Konkurrenten PeopleSoft für 10,3 Milliarden US-Dollar; im Jahr 2005 kam Siebel Systems unter die Fittiche des Konzerns. Im November kaufte Oracle beispielsweise die SPL World Group und den CMS-Spezialisten Stellent, im Oktober war der Softwarehersteller Sunopsis dran, und im August stand Sigma Dynamics auf dem Einkaufszettel.

Zu den Bilanzen für das zweite Quartal des Geschäftsjahrs 2007 hieß es nun, es sei nicht wie erhofft gelungen, einige wichtige Lizenzgeschäfte abzuschließen. Oracle hat im Lizenzgeschäft mit neuen Softwarelizenzen für Anwendungen zwar um 14 Prozent zulegen können, dies war aber die geringste Steigerung in den vergangenen vier Quartalen; im ersten Quartal des Geschäftsjahrs konnte Oracle bei den Lizenzumsätzen noch um 80 Prozent zulegen. Oracle gab sich aber optimistisch, dass sich die Situation bei den Lizenzumsätzen wieder verbessern werde, wenn die Abschlüsse in kommenden Quartalen unter Dach und Fach gebracht würden.

Ungeachtet der Unzufriedenheit mit dem Softwarelizenz-Geschäft konnte sich Oracle aber über eine Steigerung des Nettogewinns um 21 Prozent von 798 auf 967 Millionen US-Dollar freuen. Der Gesamtumsatz kletterte um 26 Prozent von 3,292 auf 4,163 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen 949 Millionen US-Dollar auf Dienstleistungen, dieser Bereich verzeichnete eine Umsatzsteigerung um 41 Prozent. Die gesamten Softwareumsätze stiegen um 23 Prozent auf 3,214 Milliarden US-Dollar; davon entfielen auf neue Softwarelizenzen 1,207 Milliarden US-Dollar (ein Plus von 14 Prozent) und auf Lizenz-Updates sowie Produktsupport 2,007 Milliarden US-Dollar (ein Plus von 29 Prozent). (jk)