PC-Weltmarkt 2010: Kräftiges Wachstum, starker Preisverfall

Die Marktforscher von Gartner erwarten jetzt auch für dieses Jahr ein Stückzahl-Wachstum, das sich 2010 deutlich steigern soll.

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Nachdem sich die Marktforscher von Gartner noch im März als Schwarzmaler betätigt hatten und für den PC-Weltmarkt im laufenden Jahr 2009 eine Stückzahl-Schrumpfung um fast 12 Prozent prognostizierten, erwarten sie nun ein Wachstum um 2,8 Prozent auf knapp 299 Millionen verkaufte Einheiten. 54 Prozent davon sollen Mobilrechner sein, davon wiederum knapp 18 Prozent Netbooks, die Gartner Mini-Notebooks nennt. Diese Billiggeräte, aber auch der sonst starke PC-Preisverfall führen nach Ansicht der Markt-Auguren dazu, dass der Umsatz der Branche im Vergleich zum Jahr 2008 um 10,7 Prozent auf 217 Milliarden US-Dollar schrumpfen wird. Teilt man diesen Schätzwert aller verkauften Desktop-PCs und Notebooks durch deren Anzahl, so ergibt sich ein Durchschnittspreis von 726 US-Dollar, also umgerechnet und inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer rund 577 Euro.

2010 erwartet Gartner einen weiteren Verfall des mittleren Gerätepreises um 8,8 Prozent auf 662 US-Dollar, also 526 Euro Endkunden-Ladenpreis. Die Stückzahlen sollen aber erheblich wachsen, nämlich um 12,6 Prozent auf dann 336,6 Millionen Stück. Rund 58 Prozent dieser Geräte sollen Mobilrechner sein, etwa 21 Prozent davon wiederum Netbooks, die also einen Anteil am gesamten PC-Markt von etwa 12 Prozent erreichen sollen. Das Stückzahlwachstum der Netbooks könnte sich bereits im Laufe des Jahres 2010 abschwächen – die Billiggeräte haben ihre Marktnische allmählich gefüllt und bekommen zunehmend Konkurrenz von anderen kompakten, aber leistungsfähigeren Notebooks. Ob Gartner bereits die eigentlich schon 2009 erwarteten, noch billigeren Netbooks mit Nicht-x86-Prozessoren – also etwa Systems-on-Chip mit ARM-Kernen – in die Prognose einbezieht, ist unklar.

Die Zahl der verkauften Desktop-Rechner wird nach einem Rückgang um 9 Prozent in diesem Jahr 2010 wieder um 2,4 Prozent wachsen, meint Gartner. Die Prognose erwartet zwar einen erheblichen Einfluss des jüngsten Microsoft-PC-Betriebssystems Windows 7 auf die Verkaufszahlen, ist aber der Meinung, dass Großfirmen erst in der zweiten Jahreshälfte größere Stückzahlen von neuen Bürocomputern und Notebooks mit Windows 7 kaufen werden – traditionell warten viele gewerbliche Nutzer mit dem Einsatz einer neuen Windows-Version, bis ein erstes Servicepack erschienen ist. (ciw)