Partielle Sonnenfinsternis: Je nach Bewölkung überall in Deutschland sichtbar
Samstagmittag wird sich der Mond vor die Sonne schieben und sie auch hierzulande teilweise verdecken. Bei der Beobachtung brauchen die Augen einen Schutz.
Partielle Sonnenfinsternis über Irland
(Bild: Miguel Mendez, Partial Eclipse 2022/10/25, CC BY 2.0)
Am Samstagmittag steht auch in Deutschland wieder eine partielle Sonnenfinsternis an. Gegenwärtig sieht es so aus, als könnte das Wetter diesmal mitspielen: Je nach Bewölkung wird das Himmelschauspiel gegen Mittag überall in der Bundesrepublik und auch in der Schweiz zu sehen sein, in Österreich ist die Verfinsterung am geringsten. Die größte Bedeckung der Sonnenoberfläche wird es diesmal aber in Norddeutschland geben, in Hamburg und Rostock etwa werden knapp 20 Prozent erreicht. Mit Hilfsmitteln wie speziellen Brillen lässt sich das etwa 90 Minuten dauernde Ereignis beobachten, das Maximum wird gegen 12:15 Uhr erreicht.
Am besten auf Grönland zu beobachten
Aus Anlass der partiellen Sonnenfinsternis wurde der 29. März zum Astronomietag ernannt. Zu diesem Anlass bieten Sternwarten, Planetarien, Forschungsinstitute und andere Einrichtungen spezielle Aktivitäten an, die die Vereinigung der Sternfreunde koordiniert. Auf einer dazu eingerichteten Internetseite kann man in einer Karte suchen, welche Veranstaltungen es am Samstag gibt. Einige begleiten dann am Abend auch Bewegungen der Jupitermonde, die schon mit kleinen Teleskopen zu sehen sein werden. Der Fokus liegt aber auf der Sonnenfinsternis. Sie sorgt dieses Mal nirgendwo auf der Erde für eine volle Verfinsterung, am größten wird die Bedeckung auf Grönland sein, wo nur eine schmale Sonnensichel übrig bleibt.
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Wenn der Mond am Samstag vor der Sonne vorüberzieht, darf man das nicht ohne Schutz beobachten, warnen Fachleute. Schon Sekunden reichen, um die Netzhaut zu schädigen, fasst die Nachrichtenagentur dpa zusammen. Benutzen sollte man stattdessen spezielle Brillen, die es bei Optikern gibt und die nicht beschädigt sein dürfen. Normale Sonnenbrillen, berußte Gläser, geschwärzte Filme, Solarienbrillen oder Verpackungsfolien reichen nicht aus und gefährden die Augen. Alternativ kann man die Sonnensichel auch mit einem Fernglas oder einem einfachen Papier auf den Boden beziehungsweise ein weiteres Blatt Papier projizieren.
Die partielle Sonnenfinsternis vom kommenden Wochenende ist nicht die letzte in diesem Jahr, Ende September wird sich über dem Südpazifik und Neuseeland eine weitere ereignen. Am 12. August 2026 wird dann auch hierzulande eine deutlich umfangreichere erwartet, dann wird die Sonne zu etwa 90 Prozent bedeckt. Auf Island und in vielen Städten Spaniens handelt es sich dabei dann sogar um eine totale Sonnenfinsternis, deren Sichtbarkeit nur durch die späte Stunde am Abend erschwert wird. Dort wird man bei der kompletten Verfinsterung – und abhängig vom Wetter – die Sonnenkorona erkennen. "Das ist noch mal was vollkommen anderes", meint Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg gegenüber der dpa.
(mho)