Penny Stocks: Digital Advertising erhält Aufschub (Update)

Der Aktienkurs des Kommunikationsdienstleisters stieg heute gleich einmal um 45 Prozent; auch Kinowelt ist von den neuen Börsenregeln vorerst nicht betroffen.

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Von
  • Markus Werntges

Der Aktienkurs der Digital Advertising AG ist am heutigen Vormittag an der Frankfurter Börse um 45 Prozent auf 1,15 Euro gestiegen. Grund für den Kursgewinn ist der Erfolg des Kommunikationsdienstleisters vor dem Frankfurter Landgericht. Die Richter der 4. Kammer für Handelssachen untersagten der Deutschen Börse AG per einstweiliger Verfügung, die neu eingeführten Ausschlussregeln vor April nächsten Jahres auf den Anbieter digitaler Kommunikationslösungen anzuwenden. Begründet wurde der Antrag von Seiten des Unternehmens mit einer Vertragsverletzung der Deutsche Börse AG. Ebenfalls von den neuen Regeln ausgenommen ist nach einer Entscheidung des Gerichts von heute vorerst der angeschlagene Medienkonzern Kinowelt.

Von den sei Anfang Oktober geltenden "Penny-Stock"-Regeln der Deutschen Börse sind all jene Unternehmen betroffen, deren Aktienkurs an 30 aufeinander folgenden Tagen unter einem Euro liegt und deren Marktkapitalisierung gleichzeitig unter 20 Millionen Euro sinkt. Falls der Kurs innerhalb der nächsten 90 Handelstage nicht wieder mindestens drei Wochen lang über einen Euro steigt, wird das Unternehmen vom Neuen Markt ausgeschlossen.

Der Kurs des Kommunikationsdienstleisters aus Unterhaching war seit Anfang des Jahres um über 90 Prozent gefallen. Seit Ende August notierte der Wert, der am 29. Oktober 1999 erstmals zu 12,50 Euro auf dem Parkett gehandelt wurde, unter dem neu eingeführten Grenzwert von einem Euro. Zu ihren besten Zeiten kostete die Aktie einmal 45,22 Euro.

Vor der Digital Advertising AG hatten die Unternehmen Foris, Advanced Medien, Abacho, Heiler Software, Telesens, Poet Holding und Blue C eine einstweilige Verfügung gegen die Anwendung der neuen Regeln auf ihre Unternehmen erwirkt. Im Fall Foris hat die Deutsche Börse Berufung eingelegt. "Bei den anderen prüfen wir unsere Rechtsmittel", teilte eine Sprecherin der Deutschen Börse mit. (prak)