Pentagon rettet Iridium

Das US-Verteidigungsministerium zahlt dem Satellitentelefon-Betreiber Iridium jährlich 36 Millionen US-Dollar für die unbegrenzte Nutzung des Netzes.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Das US-Verteidigungsministerium zahlt dem Satellitentelefon-Betreiber Iridium jährlich 36 Millionen US-Dollar für die unbegrenzte Nutzung des Netzes. Nach Berichten von US-Medien abonniert das Pentagon den Service vor allem wegen der Möglichkeit, verschlüsselte Telefonate durchführen zu können. Zurzeit besitzt das US-Verteidigungsministerium etwa 1600 Iridium-Telefone – der Bestand soll auf 20.000 aufgestockt werden.

Der Vertrag mit dem Pentagon war eine Bedingung dafür, dass das Konkursgericht der Übernahme von Iridium durch die Iridium Satellite LLC zustimmt. Präsident der neuen Iridium-Gesellschaft wird der frühere Präsident der US-Fluggesellschaft Pan Am, Dan Colussy – Hauptgesellschafter ist der Boeing-Konzern. Motorola hält zunächst noch einen minimalen Anteil an der neuen Gesellschaft.

Iridium war 1998 gestartet, um weltweites Telefonieren mit einem Handy über Satellit zu ermöglichen. Die schweren und teuren Satelliten-Telefone konnten allerdings nie viele Freunde gewinnen: Das Unternehmen war im März dieses Jahres pleite. Motorola, Gründer und Hauptbeteiligter von Iridium, wollte ursprünglich am 24. August mit der kontrollierten Zerstörung der 66 Satelliten beginnen. Die Satelliten sollten in einem Zeitraum von 14 Monaten in der Erdatmosphäre verglühen. Der Plan wurde allerdings in der Öffentlichkeit mit Sorge aufgenommen, weil Befürchtungen laut wurden, dass Trümmerteile nicht verglühen, sondern auf die Erde fallen. Ende November verglühte ein erster funktionsloser Iridium-Satellit in der Atmosphäre; ein zweiter wird voraussichtlich am 17. Dezember in die Atmosphäre eintreten. (wst)