PeopleSoft-Chef droht Oracle mit Verleumdungsklage

PeopleSoft-Chef Dave Duffield meint, Oracle versuche bewusst, mit Geschichten über Aktienverkäufe von Duffield in der Öffentlichkeit Verwirrung zu stiften.

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  • dpa

Kurz vor Ablauf der Frist für das feindliche Übernahme-Angebot von Oracle an den Konkurrenten Peoplesoft hat sich der Ton der beiden Unternehmen heute noch einmal verschärft. PeopleSoft-Chef Dave Duffield drohte Oracle mit einer Verleumdungsklage. Oracle versuche bewusst, mit Geschichten über Aktienverkäufe von Duffield in der Öffentlichkeit Verwirrung zu stiften.

"Jetzt werden die Handschuhe ausgezogen", kommentierte Scott Keller, Präsident der Finanzagentur DealAnalytics.com in New York. Oracle-Chef Larry Ellison wolle, so der Vorwurf von Duffield, mit der Veröffentlichung einer Grafik zu Duffields Aktienverkäufen die Medien bewusst täuschen. Damit sollte suggeriert werden, dass darin eine große Story zu finden sei, schrieb Duffield in einem offenen Brief an Ellison.

Unterdessen versucht Oracle, die PeopleSoft-Aktionäre zum Einlenken zu überreden. Sie sollten das Angebot von 24 US-Dollar pro Aktie annehmen, fordert sie das Unternehmen in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief auf. Oracle bekräftigte, das Übernahmeangebot, zurückzuziehen, wenn nicht eine Mehrheit der PeopleSoft-Anteilseigner einem Verkauf zustimmt. Die am 1. November von 21 auf 24 Dollar erhöhte Offerte läuft bis zum 19. November um Mitternacht.

Bis auf zwei Transaktionen seien sämtliche PeopleSoft-Aktienverkäufe von ihm Ende 2003 im Rahmen eines Anlageplans getätigt worden, sagte Duffield. Damit sei er einer von der US-Börsenaufsicht SEC verabschiedeten Richtlinie gegen Insidergeschäfte gefolgt. Seines Wissens unterhalte auch Ellison einen solchen Anlageplan und habe in diesem Jahr Millionen von Oracle-Aktien verkauft, schrieb der PeopleSoft-Chef. Die beiden anderen Transaktionen in seinem Namen seien von der Tierschutzorganisation Maddie's Fund getätigt worden, in deren Vorstand er sitze. (dpa) / (anw)