Peoplesoft schluckt J. D. Edwards

Der Produzent für Unternehmenssoftware Peoplesoft gibt eigene Aktien im Gegenwert von 1,7 Milliarden US-Dollar für den Aufkauf des Konkurrenten J. D. Edwards ab.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der Produzent für Unternehmenssoftware Peoplesoft gibt eigene Aktien im Gegenwert von 1,7 Milliarden US-Dollar für den Aufkauf des Konkurrenten J. D. Edwards ab. Die Anteilseigner von J. D. Edwards erhalten pro Aktie 0,86 Shares von Peoplesoft -- ein Bonus von rund 19 Prozent, geht man vom Schlusskurs der beiden Papiere am letzten Sonnabend aus.

Das Fusionskarussell dreht sich weiter: Nach den Übernahmen von Great Plains und Navision durch Microsoft sowie mehreren Akquisitionen der britischen sage-Gruppe, Muttergesellschaft auch des deutschen Anbieters sageKHK, bemüht sich nun das bislang drittgrößte Softwarehaus für Unternehmenslösungen um Zuwachs. Nach der Integration von J. D. Edwards will Peoplesoft mit 13.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2,8 Milliarden US-Dollar zum zweitgrößten Anbieter aufsteigen -- hinter SAP mit 7,4 Milliarden Euro Jahresumsatz und weltweit 29.000 Gehaltsempfängern, aber vor Microsoft Business Solutions mit 3800 Mitarbeitern.

Die jüngsten Fusionspartner passen gut zueinander: Microsoft-Skeptiker Peoplesoft war nach bereits längerer Unterstützung von Unix-Systemen und Open-Source-Software just im Mai auf den Linux-Zug aufgesprungen, während sich J. D. Edwards rund ein Jahr zuvor für das Pinguinsystem entschieden hatte.

Obwohl der Peoplesoft-Aktienkurs 2002 um die Hälfte gefallen ist, äußern sich die Unternehmensstrategen optimistisch über den Zusammenschluss: Mit dem traditionellen Fokus auf Großunternehmen und der zugekauften Produktpalette von J. D. Edwards für kleinere Firmen will Peoplesoft jetzt den gesamten Marktbereich abdecken. (hps)