Photonik-Spezialist JDS ist noch nicht übern Berg

Ein weiterer Umsatzeinbruch beim Spezialisten für Glasfasern und Komponenten für optische Netze JDS Uniphase führt zu weiteren Entlassungen und Betriebsschließungen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Bei den meisten Telecom- und Netzwerkausrüstern von Nortel über Ciena und Juniper bis zu Lucent und ihren Zulieferern kann man die Erwartungen für den weiteren Geschäftsverlauf momentan anscheinend gar nicht weit genug nach unten schrauben -- so auch bei JDS Uniphase, dem Spezialisten für Glasfasern und Komponenten für optische Netze. Im September erst hatte man die Prognosen noch einmal nach unten korrigiert-- die konnte man nun mit einem Umsatz im ersten Quartal von 193 Millionen US-Dollar wenigstens erfüllen. Im gleichen Quartal des Vorjahrs belief sich der Umsatz noch auf 328,6 Millionen US-Dollar.

Gleichzeitig gab es aber auch eine Nachricht, die man angesichts bisheriger horrender Verluste in Milliarden-Höhe als erfreulich bezeichnen muss: Der Verlust im ersten Quartal belief sich auf 520,5 Millionen US-Dollar, nachdem in der gleichen Vorjahresperiode 1,2 Milliarden Dollar Miese angefallen waren. Der Umsatzrückgang bei JDS Uniphase nimmt aber langsam dramatische Ausnahme an: Die Verkäufe sacken geradezu weg, der Umsatz ging nun zum siebten Mal in Folge zurück; im vorangegangenen Quartal war der Umsatz bereits um 63 Prozent eingebrochen.

So will JDS denn auch seinen drastischen Sparkurs weiterführen: Es werde weitere Entlassungen und Betriebsschließungen geben, kündigte der Konzern an, ohne diese Maßnahmen näher zu spezifizieren. Momentan arbeiten noch 8.000 Angestellte bei JDS, nachdem es in den vergangenen Monaten bereits zu Massenentlassungen gekommen war. Anfang 2001 arbeiteten noch 30.000 Mitarbeiter bei dem Netzwerk-Konzern.

Die Firma mache wichtige Fortschritte in ihrem globalen Restrukturierungsprogramm, hieß es dazu bei JDS Uniphase. "Wir sind optimistisch in unseren langfristigen Erwartungen, und wir gehen kurzfristige Aktionen offensiv an, um den restlichen Abschwung zu überstehen und uns auf zukünftiges Wachstum vorzubereiten", betonte JDS-CEO Jozef Straus. Ob dieser Optimismus berechtigt ist, wird sich in einigen Monaten beurteilen lassen - Branche und Investoren warten nach all den Hiobsbotschaften, die in den letzten Tagen und Wochen von den Telecom-Ausrüstern kamen, nun erst einmal gespannt auf die Zahlen von Router-Marktführer Cisco. Der legt die Bilanz für das erste Quartal am 6. November vor. Bei der Vorstellung der Zahlen für das vierte Quartal sprach Cisco noch davon, man erwarte einen einstelligen Umsatzzuwachs. (jk)