Plötzlicher Reset: Apple muss Bug bei Bildschirmzeit einräumen
Eigentlich soll "Screentime" helfen, dass der Nachwuchs nicht unendlich am Apple-Gerät daddelt. Ein Fehler sorgt nun dafür, dass das nicht immer funktioniert.
Wer Apples Bildschirmzeit einsetzt, um sich selbst oder seinen Nachwuchs davon abzuhalten, ein iPhone oder iPad zu lange zu verwenden, ist derzeit von einem störenden Fehler betroffen: Es kommt vor, dass sich die Einstellungen ohne Eingriff des Nutzers zurücksetzen. Einen entsprechenden Bericht des Wall Street Journal bestätigte Apple am Wochenende.
"Einige Nutzer" betroffen
"Wir sind uns bewusst, dass bei einigen Nutzern ein Problem aufgetreten ist, bei dem die Bildschirmzeit-Einstellungen unerwartet zurückgesetzt wurden", sagte eine Apple-Sprecherin gegenüber der Zeitung. "Wir nehmen diese Berichte sehr ernst." Man arbeite an Updates, "um die Situation zu verbessern", und habe dies auch bereits getan. Letzteres war allerdings augenscheinlich nicht ausreichend. Wie oft und nachvollziehbar der Bug auftritt, ist unklar. Es gibt jedoch eine größere Anzahl Betroffener.
Besonders störend ist der Fehler im Zusammenhang mit der Funktion "Auszeit" (Downtime). Diese soll eigentlich dazu führen, dass der Nachwuchs das Gerät nicht mehr verwenden kann – beziehungsweise nur noch für Telefonanrufe und/oder bestimmte Apps. In einem vom Wall Street Journal berichteten Fall brauchte es mehrere Versuche, bis die Einstellung angenommen wurde. Besonders problematisch: Kinder und Jugendliche neigen nicht dazu, Eltern mitzuteilen, dass sich die Bildschirmzeit-Einstellungen unerwartet zurückgesetzt haben, weshalb Väter und Mütter manchmal wochenlang nichts davon mitbekommen.
Eine Bildschirmzeit, die sich selbst hackt
Apple zufolge sollen die Probleme eigentlich mit iOS beziehungsweise iPadOS 16.5, das im Mai erschienen war, behoben worden sein. Allerdings gibt es auch in neueren Versionen sowie in der Beta von iOS 17 weiterhin Schwierigkeiten. In Apples offiziellen Supportforen gibt es mehrere Tausend Betroffene. Die Probleme treten normalerweise im Zusammenhang mit der Familienfreigabe auf, über die Eltern die Geräte ihrer Kinder kontrollieren können.
Manche Eltern fürchten, dass ihr Nachwuchs den für Bildschirmzeit gesetzten Code "geknackt" haben könnten. Ein Betroffener entdeckte das Problem laut Wall Street Journal bereits Ende letzten Jahres nach der Veröffentlichung von iOS 16. Seine beiden Kinder bitten den Mann normalerweise regelmäßig darum, ihre Apple-Geräte länger benutzen zu dürfen. Er fand es dann merkwürdig, dass er nichts mehr von ihnen hörte. "[Der Mann] überprüfte dann die Einstellungen für die Bildschirmzeit und stellte fest, dass die von ihm festgelegten Grenzen nicht mehr vorhanden waren", so das Wall Street Journal. Wann Apple den Bug endlich beseitigt, hat der Konzern noch nicht mitgeteilt. Es gibt zwar Alternativen zu Bildschirmzeit, die Apples APIs nutzen, kostenlos sind diese aber nicht. Außerdem muss man sich darauf verlassen, dass das Betriebssystem keine Fehler aufweist.
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(bsc)