Politiker- und Promi-Hack: Ende der Ermittlungen noch nicht abzusehen
Die Untersuchungen zum Datendiebstahl bei Politikern sind noch nicht abgeschlossen. Die Polizei fragt unter anderem genauer nach der Motivation für die Tat.
Die Behörden ermitteln weiter zu den massenhaft ausgespähten Daten von Politikern und Prominenten. Es müsse detailliert geklärt werden, welche Sicherheitslücken der 20-jährige Verdächtige aus Mittelhessen ausgenutzt habe, sagte Georg Ungefuk, der Sprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt, am Mittwoch.
Frage nach dem Motiv
Auch der Motivation des Tatverdächtigen und der Frage nach etwaigen Mitbeteiligten muss nach seinen Worten genau nachgegangen werden. Die Behörden gehen nach derzeitigem Stand aber davon aus, dass der geständige 20-Jährige allein handelte. Als Motiv gab er an, er habe seinem Ärger auf Politiker und Prominente Luft machen wollen.
Ungefuk wollte keine Prognose darüber angeben, wie lange sich die Ermittlungen hinziehen könnten. Der noch bei seinen Eltern wohnende 20-Jährige war vorläufig festgenommen worden. Er wurde nach einem Geständnis inzwischen aber wieder auf freien Fuß gesetzt.
Bis zu drei Jahre Haft
Der junge Mann soll über ein inzwischen gesperrtes Twitter-Konto im Dezember persönliche Daten von Politikern und Prominenten veröffentlicht haben. Rund 1000 Politiker, Prominente und Journalisten sind betroffen, darunter Politiker aller Bundestagsparteien mit Ausnahme der AfD.
Ermittelt wird wegen des Verdachts der Ausspähung von Daten und Datenhehlerei. Das Erwachsenenstrafrecht sieht dafür laut Staatsanwaltschaft einen Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren vor. Der 20-Jährige kann aber auch nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden. Das bietet einen breiten Katalog von Sanktionsmöglichkeiten. Neben Jugendstrafen gehören dazu auch erzieherische Maßnahmen wie gemeinnützige Arbeit.
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(anw)