Porsche 911 GT2 im Test
Kein anderer Porsche ist derzeit schneller und teurer. Aber wer sich fast 190.000 Euro Grundpreis leisten kann, erlebt ein Fahrgefühl, das seinesgleichen sucht. Wir haben den 911 GT2 auf den Straßen von Südtirol getestet
- os
Haar, 3. Dezember 2007 – Zumindest Süddeutschland kam dieses Jahr schon im November in den Genuss der weißen Pracht. Prinzipiell habe ich als Wintersportler nichts dagegen einzuwenden. Wenn allerdings ein Porsche 911 GT2 als Testwagen vor der Türe steht, wünscht man sich in heimischen Gefilden doch eher sonniges Wetter und vor allem trockene Straßen. Da mir das während der Dauer unseres Tests nicht gegönnt war, musste ich dorthin ausweichen, wo mir das Wetter besser gesonnen war.
In 3,7 Sekunden auf Tempo 100
In Südtirol herrschte bereits seit Tagen strahlender Sonnenschein und Temperaturen im zweistelligen Plus-Bereich. Also: Nichts wie los. Ein Großteil der Strecke über den Brenner verläuft über die Autobahn. Kurz aufs Gas des 530-PS-Boliden getreten, hochgeschaltet und die Tachonadel steht schon jenseits der 150 km/h. 3,7 Sekunden vergehen laut Porsche bis Tempo 100, bis 200 km/h sollen es 11,2 Sekunden sein. So schnell ist mein eigenes Auto nicht mal auf Tempo 100 ... Beängstigend flotte Zwischensprints bei Tempo 220 stellen den Porsche nicht im Geringsten vor ein Problem. Hier ist weniger der Antrieb als die Frequentierung der Strecke der limitierende Faktor. Und von den 329 km/h Höchstgeschwindigkeit, die der GT2 mit erschreckender Leichtigkeit erreicht, träume ich nur nachts.
Porsche 911 GT2 im Test (23 Bilder)

Der 911 GT2 ist das derzeit stärkste Modell aus dem Hause Porsche
Mehr Anpressdruck auf der Hinterachse
Ebenso ein Traum ist die Optik des auf dem Porsche 911 Turbo basierenden GT2. Unser roter Renner macht aus seiner Bestimmung als reinrassiger Seriensportwagen und Superlativ der aktuellen Modellpalette von Porsche keinen Hehl. Der markante Heckflügel mit den zwei Staudrucksammlern, welche die Verbrennungsluft in den Motorraum pressen, signalisieren auch dem unbedarftesten Betrachter, dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen Porsche handelt. Zudem sorgt der Flügel für einen erhöhten Anpressdruck an der Hinterachse. Sowohl der Frontspoiler als auch die seitlichen Lufteinlässe orientieren sich am Basismodell. Anstelle der Nebelscheinwerfer sitzen beim GT2 zwei üppig dimensionierte Kühlluftschlitze im Bugteil. Aus Gewichtsgründen sorgt beim GT2, anders als beim allradgetriebnen Turbo, nur die Hinterachse für den Vortrieb.