Porsche ĂĽbernimmt alle Anteile von E-Bike-Antriebsbauer Fazua

Porsche verleibt sich den Entwickler und Hersteller von leichten und kompakten E-Bike-Antrieben Fazua ein, um das eigene E-Bike-Geschäft voranzubringen.

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(Bild: Porsche AG)

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Porsche will offenbar vom laufenden E-Bike-Boom profitieren und kauft alle noch verbliebenen Anteile des deutschen Spezialisten fĂĽr leichte E-Bike-Antriebe Fazua. Das hat der deutsche Autohersteller bekanntgegeben. Bereits im Januar 2022 hatte Porsche 20 Prozent der Anteile von Fazua aufgekauft.

Fazua, 2013 gegründet, ist im Bereich der "Light eBikes" aktiv und stellt kompaktere und leichtere E-Bike-Antriebe her als beispielsweise Bosch oder Brose. Zugleich sind die Fazua-Antriebe jedoch weniger kraftvoll als Antriebe für "Power eBikes", arbeiten allerdings geräuschärmer.

Fazuas Antriebskonzept, wie aktuell das neu vorgestellte Fazua Ride 60, kombiniert Elektromotor und Akku in einer kompakten Einheit. Wird sie entnommen, kann das E-Bike wie ein herkömmliches Bio-Bike gefahren werden. Das Antriebskonzept ist bei sportlichen Fahrern von eMTBs recht beliebt, weil solche Fahrräder dann unter 20 Kilogramm wiegen können und damit etwa 5 kg weniger als eMTBs mit stärkerer Motorisierung. Das Fahrgefühl entspricht durch das insgesamt niedrigere Fahrzeuggewicht eher dem eines Bio-Bikes.

Bei kompletter Entnahme der Antriebseinheit erreichen eMTBs mit Fazua-Antrieben in etwa das Gewicht eines herkömmlichen MTBs, sodass gegebenenfalls auf den Kauf eines zusätzlichen Bio-Bikes verzichtet werden kann. Die Reichweite von Fahrrädern mit Fazua-Antrieb fällt aufgrund der Verwendung kompakter Akkus allerdings niedriger aus als bei "Power eBikes". Fazua bietet eigene Fahrräder an, Fahrradhersteller können den Fazua-Antrieb aber auch in eigene Bikes integrieren, wie es etwa eMTB-Spezialist Nox tut.

Porsche hatte sich bereits den kroatischen E-Bike-Hersteller Greyp im November 2021 komplett einverleibt. Porsche plant nun, durch Gründung zweier Joint-Ventures sein E-Bike-Geschäft mit der niederländischen Ponooc Investement B.V. zu kombinieren. Dabei beabsichtigt Porsche mit dem einen Joint-Venture "hochwertige Porsche-eBikes" zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben, heißt es von Porsche. Das andere Joint-Venture soll Technik für den Bereich Mikromobilität entwickeln.

Porsche bietet bereits E-Bikes an, die im hochpreisigen Segment angesiedelt sind. Partner ist dabei die ADP Engineering GmbH mit Sitz in Dieburg, die unter der Marke Rotwild Mountainbikes im High-End-Bereich herstellt. Porsche betont, mit Rotwild weiterhin zusammenarbeiten zu wollen – zumindest bei aktuellen Modellen.

(olb)