Preisverfall beim Outsourcing dämpft Umsatzwachstum der IT-Dienstleister

Die "führenden IT-Beratungs-, IT-Service- und Standard-Software-Unternehmen in Deutschland" müssen sich nach Einschätzung des Analystenhauses Lünendonk 2009 mit nur noch einstelligem Wachstum begnügen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Leistungsspektrum IT-Services

(Bild: Lünendonk)

Während die "führenden IT-Beratungs-, IT-Service- und Standard-Software-Unternehmen in Deutschland" nach jüngsten Erhebungen des Analystenhauses Lünendonk im laufenden Jahr durchaus noch mit Marktwachstum von knapp sechs Prozent rechnen, sind die Unternehmen bei der Beurteilung ihrer eigenen Geschäftsentwicklung deutlich pessimistischer. Nur die Hälfte der IT-Dienstleister erwartet Umsatzwachstum – im Durchschnitt nur 1,1 Prozent.

Im Vorjahr konnten die Marktforscher von Lünendonk noch ein rosigeres Bild der Branche zeichnen, die laut Bitkom ein Gesamtumsatzvolumen von 16 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Erlöse der IT-Dienstleister stiegen 2008 um durchschnittlich 6,9 Prozent. Die Top-25 der IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen hierzulande schafften sogar ein Plus von rund 11 Prozent auf gut 6 Milliarden Euro. Geprägt war das Geschäft wesentlich vom Outsourcing, das mehr als ein Viertel des Umsatzes im Leistungsspektrum der Branche ausmacht.

Gesamtumsatzwachstum 2008

(Bild: Lünendonk)

Die wachsende Popularität des Outsourcings deuten die Lünendonk-Experten als Beleg dafür, dass immer mehr Unternehmen die Auslagerung von IT-Prozessen – darunter beispielsweise Wartung oder Desktop-Services – nutzen, um ihre eigene IT schlanker und damit kostengünstiger aufstellen zu können. Der durch die Wirtschaftskrise verschärfte Kostendruck eröffnet IT-Dienstleistern daher auch neue Chancen, ihr Geschäft auszuweiten. Allerdings geben die Kunden ihren Kostendruck zunehmend an die IT-Service-Unternehmen weiter, was zu einem nachhaltigen Preisverfall speziell beim Outsourcing führt.

Angesichts des sich gleichzeitig weiter verschärfenden Wettbewerbsdrucks reduzieren viele IT-Dienstleister ihre Erwartungen an die Geschäftsentwicklung 2009. Gut 27 Prozent der von Lünendonk befragten Unternehmen rechnen mit stagnierenden Umsätzen im laufenden Jahr. Wachstum jenseits von 10 Prozent – wie es noch 2008 einige Unternehmen erzielen konnten – erwartet aktuell kein IT-Dienstleister mehr. (map)