Premiere: Freie Bahn für News Corp

Medienmogul Rupert Murdoch konnte sich mit der Forderung nach einer Befreiung von der Abgabe eines Pflichtangebots an die Premiere-Aktionäre durchsetzen, sodass einer Beteiligungserhöhung an dem Münchner Pay-TV-Senders nichts mehr im Wege steht.

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Schon als die News Corp des Medienmoguls Rupert Murdoch bei dem angeschlagenen Münchner Bezahlfernsehen Premiere einstieg, war klar, dass es Murdoch nicht bei einer Minderheitsbeteiligung belassen würde. Momentan halten Murdochs Unternehmen 25 Prozent der Premiere-Aktien. Bei einer weiteren Erhöhung seiner Stimmanteile wäre ein Pflichtangebot zur Übernahme an die übrigen Premiere-Aktionäre fällig.

Am 22. Dezember des vergangenen Jahres hatten sich Premiere, ein Bankenkonsortium und News Corp zwar auf eine Kapitalerhöhung geeinigt, um dem schwer angeschlagenen Bezahlsender mehr Geld in die Kassen zu spülen. Murdoch knüpfte an seine Zustimmunng jedoch die Forderung, kein Pflichtangebot an die anderen Premiere-Aktionäre abgeben zu müssen, falls News Corp seinen Stimmanteil weiter aufstocke.

Tatsächlich konnte Murdoch sich durchsetzen, denn wie Premiere mitteilte, "hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) News Adelaide Holdings B.V. sowie bestimmte mit ihr verbundene Unternehmen, einschließlich der News Corp von der Verpflichtung zur Abgabe eines Pflichtangebots an die Premiere-Aktionäre freigestellt", selbst wenn die News-Corp-Unternehmen im Rahmen der geplanten zweiten Kapitalerhöhung 30 Prozent oder mehr der Stimmrechte erwerben.

Die geplante zweite Kapitalerhöhung soll die bestehenden Kreditlinien durch neue, langfristige Kreditzusagen in Höhe von 525 Million Euro ersetzen – unter der Voraussetzung, dass Premiere durch zwei von News Corp unterstützte Kapitalerhöhungen insgesamt 450 Millionen Euro zufließen. Die Premiere-Aktionäre müssen der Kapitalerhöhung im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung am 26. Februar zustimmen. Die erste Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von 38,44 Millionen Euro hat Premiere nach eigenen Angaben im Januar erfolgreich abgeschlossen. (vza)