Programmierbare Logikbausteine mit 90-Nanometer-Strukturen

Das US-Unternehmen Xilinx kündigt an, ab dem kommenden Jahr so genannte FPGA-Bausteine mit 90-nm-Strukturen in Serie zu fertigen.

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Das US-Unternehmen Xilinx kündigt an, ab dem kommenden Jahr so genannte FPGA-Bausteine mit 90-nm-Strukturen in Serie zu fertigen. Erste Muster dieser Field Programmable Gate Arrays mit rund einer Million Gattern (entsprechend etwa 17.000 Logic cells nach Xilinx-Definition) wurden -- wie angekündigt -- soeben erfolgreich hergestellt, nach Beginn der Serienfertigung sollen sie zu einem Stückpreis von etwa 25 US-Dollar verkauft werden (bei Abnahme von 250.000 Stück). Nach Angaben des Herstellers lässt sich dank 90-nm-Technik die neue FPGA-Generation auf einer um bis zu 80 Prozent kleineren Fläche unterbringen als bei 0,13-µm-Fertigung. Das bringt deutliche Kostenvorteile.

Interessant ist das Fertigungsmodell der Fabless-Firma Xilinx: Sowohl IBM (in den USA) als auch UMC (in Taiwan und Singapur) können diese Chips herstellen, weil beide Foundries denselben 90-nm-Herstellungsprozess implementiert haben. Xilinx' dual-fabrication strategy öffnet interessante Optionen nicht nur bei der Preisgestaltung, Flexibilität und in Bezug auf Handelsbeschränkungen und Zölle, sondern sichert die Fertigung auch "regardless of world conditions" -- also unabhängig von Widrigkeiten wie Kriegen gegen das Böse oder SARS.

FPGAs wurden als eine Alternative zur kundenspezifischen Fertigung von Application-specific Integrated Circuits (ASICs) erdacht. Bis zu einer gewissen Stückzahl ist es für ein entwickelndes Unternehmen billiger, einen standardisierten FPGA-Baustein zu programmieren statt viel Geld in die Entwicklung und Maskenherstellung für einen Spezialchip zu stecken. FPGAs hatten zunächst den Ruf, aufgrund der nötigen Verdrahtungspfade auf dem Chip nicht besonders leistungsfähig zu sein. Mittlerweile sind aber sehr potente FPGAs und etwa auch Mischformen mit integrierten Prozessorkernen und schnellen I/O-Schnittstellen zu haben.

IBM kooperiert nicht nur mit UMC bei der Fertigungstechnik, sondern beispielsweise auch mit AMD, Chartered oder Infineon. Auch andere Hersteller haben 90-nm-Allianzen geschlossen. (ciw)