Quad-Core-Opterons sollen angeblich mit maximal 2,5 GHz starten

Eine Hardware-Webseite aus Hongkong spekuliert unter Berufung auf Server-Hersteller über technische Details kommender Vierkern-Serverprozessoren von AMD.

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Nach inoffiziellen Vorab-Informationen des chinesischen Branchendienstes HKEPC will AMD die für die erste Jahreshälfte 2007 versprochenen Vierkern-Prozessoren "Barcelona" für Server und Workstations zunächst mit Taktfrequenzen zwischen 1,9 und 2,5 GHz ausliefern. Demnach nutzt AMD weiterhin die Bezeichung Opteron 2000 für die Prozessorversionen, die für Mainboards mit zwei CPU-Fassungen gedacht sind, und Opteron 8000 für die Multi-Sockel-Server-Ausführungen; für Systeme mit nur einem physischen Prozessor sind die Opteron-1000-Versionen gedacht.

AMD betont, dass sich heute gekaufte Sockel-F-Systeme "nahtlos" nach einem BIOS-Update mit Quad-Core-Opterons aufrüsten lassen sollen. Das spiegelt die HKEPC-Tabelle wider, denn sie führt Vierkerne mit 95 Watt Thermal Design Power (TDP) ebenso auf (mit 2,1, 2,2 und 2,3 GHz Taktfrequenz) wie besonders sparsame 68-Watt-Varianten (HE) mit 1,9 und 2,0 GHz sowie die schnellsten 120-Watt-Versionen (SE) mit 2,4 und 2,5 GHz.

Aktuelle Einzelkern-Opterons erreichen bei knapp 93 Watt Leistungsbedarf bis zu 3 GHz, die Dual-Core-Versionen bringen es bei 120 Watt auf maximal 2,8 GHz; bei spezieller Kühlung soll der Athlon 64 FX-74 bis zu 3 GHz schaffen.

Die ungeraden Nachkommastellen bei der Taktfrequenz-Angabe in Gigahertz waren bei den bisherigen Opteron-Kernen nicht möglich, sondern sind eine neue Funktion der 65-Nanometer-Kerne.

Alle bei HKEPC erwähnten Barcelona-Ausführungen haben 512 KByte L2-Cache pro Kern sowie zusätzlich einen gemeinsam nutzbaren (Shared-)L3-Cache mit 2 MByte Kapazität.

Interessant ist auch die Erwähnung einer neuen Prozessorfassung "AM2+" die der 1000er-Baureihe der Opterons höhere HyperTransport-Datentransferleistungen bringen soll. Hier ist die Rede von "bis zu 5200 Mega-Transfers pro Sekunde", was für HT 3.0 mit 2,6 GHz Taktfrequenz spricht. AMD hatte bereits im vergangenen Jahr den Einsatz von HyperTransport 3.0 für 2007 angekündigt.

Nach Spekulationen anderer Online-Dienste könnten AMD64-Prozessoren mit HT-3.0-Interface abwärtskompatibel sein zu älteren Mainboards; demnach sollen sich Vierkern-Prozessoren für Ein-Sockel-Boards auch in heute gekauften AM2-Mainboards betreiben lassen, allerdings logischerweise unter Verzicht auf die HT-3.0-Vorteile.

Die Glaubwürdigkeit der aktuellen HKEPC-Meldung ist schwer zu beurteilen: Informationen aus dem Februar über angeblich erst 2007 kommende 65-Nanometer-Prozessoren von AMD haben sich mittlerweile zumindest als lückenhaft erwiesen. Und später behauptete HKEPC, Quad-Core-Prozessoren für Desktop-Rechner wolle AMD erst 2008 liefern. (ciw)