Qualcomm lässt wegen Lizenzstreit mit Apple Federn

Der Chip-Konzern kämpft mit weniger Umsatz und Gewinn – liefert allerdings bessere Zahlen, als von Analysten erwartet wurde. Er befindet sich derzeit in einem weltweiten Patent- und Lizenzstreit mit dem iPhone-Produzenten.

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Qualcomm

Qualcomm liefert Kommunikations-Chips und Prozessoren für diverse Smartphone-Modelle und verkauft zudem Lizenzen auf seine patentierte Erfindungen.

(Bild: dpa, Mark Schiefelbein)

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Der Konflikt mit Apple kostet den Chipkonzern Qualcomm erneut Umsatz und Gewinn. Im vierten Geschäftsquartal fielen die Erlöse des wichtigen Zulieferers von Mobilfunktechnik um 5 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 5,9 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn brach unter dem Strich um 89 Prozent auf 200 Millionen Dollar ein, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte.

Analysten hatten mit insgesamt weniger Umsatz gerechnet. Daher drehte der Aktienkurs von Qualcomm im nachbörslichen Handel zunächst ins Plus, bevor er dann jedoch leicht ins Minus rutschte. Die Qualcomm-Papiere hatten sich im laufenden Jahr sowieso nicht gut entwickelt. Während die Titel der Branche, gemessen an der Entwicklung des Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index (SOX), 2017 bisher um etwa 40 Prozent zugelegt haben, liegt der Qualcomm-Kurs 20 Prozent tiefer.

Zuletzt hatte Qualcomm versucht, Apple in China die Produktion des iPhone zu untersagen. Apple nutze von Qualcomm erfundene Technologien, ohne dafür zu bezahlen, so der Konzern. Das Qualcomm-Geschäft besteht aus zwei Säulen. Die Firma ist einer der größten Anbieter von Chips für Smartphones und verkauft zugleich Patentlizenzen auf verschiedenste Technologie. Der erste Bereich bringt mehr Umsatz und der zweite einen Großteil der Gewinne. Apple stört, dass Qualcomm für Patentlizenzen einen prozentualen Anteil vom gesamten Gerätepreis verlangt. Weltweit laufen deshalb zwischen dem iPhone-Produzenten und Qualcomm klagen, Apple hat zudem seine Auftragsfertiger aufgefordert, keine Gebühren mehr an Qualcomm abzuführen, was das Unternehmen viel Geld kostet.

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach Apple gar keine Qualcomm-Chips mehr in seinen Geräten verbauen möchte. Stattdessen sollen Intel oder sogar MediaTek das Geschäft übernehmen. Apple bastelt zudem selbst an Baseband-Chips. (mit Material von dpa) / (bsc)