RTL ĂĽbernimmt n-tv komplett

Der US-Nachrichtensender CNN ĂĽbergibt dem deutschen Sender seinen Anteil von 50 Prozent.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 185 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der Fernsehsender RTL übernimmt die Anteile des US-amerikanischen Mitgesellschafters CNN am Nachrichtensender n-tv. Wenn die Kartell- und Medienbehörden grünes Licht geben, besitzt RTL n-tv künftig zu 100 Prozent. Bisher waren die Anteile halbe-halbe aufgeteilt. RTL und CNN sind seit 2002 Gesellschafter von n-tv. Zur RTL Group, die zu gut 90 Prozent im Besitz von Bertelsmann ist, gehören in Deutschland neben n-tv und RTL Television VOX, Super RTL sowie RTL 2.

Bei der Konkurrenz von der Axel-Springer-AG deuten sich Probleme an. Das Bundeskartellamt hatte dem Medienkonzern in einem Zwischenbericht angekündigt, nach gegenwärtiger Sachlage müsse die Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG untersagt werden und hat ein Gutachten des Verlags zurückgewiesen. Die Behörde stört vor allem die Macht der "Bild-Zeitung" im Werbemarkt. Der Verlag hat sich mittlerweile zu Zugeständnissen bereit gezeigt. So wird laut Berichten bei Springer unter anderem erwogen, die Programmzeitschrift Hörzu abzustoßen.

Das Kartellamt schreibt zu den Beziehungen beider Medienkonzerne untereinander: "Auf dem Fernsehwerbemarkt verfügen [...] ProSiebenSat.1 und die zu Bertelsmann gehörende RTL-Sendergruppe mit einem seit Jahren konstanten Marktanteil von ca. 80 % über eine gemeinsame marktbeherrschende Position (ein sog. wettbewerbsloses Duopol ohne wesentlichen Wettbewerb durch Außenseiter). Durch den Zusammenschluss käme es zu einer weiteren Angleichung der unternehmensbezogenen Strukturmerkmale beider Konglomerate auf den benachbarten Zeitungs- und Zeitschriftenmärkten sowie zu einer Reihe von Verflechtungen zwischen Springer / ProSiebenSat.1 und Bertelsmann." (anw)