RWE startet Internet per Stromkabel im Sommer

Eine Essener RWE-Tochter will im Sommer mit Powerline einen schnellen Internet-Zugang über das Stromkabel anbieten.

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Die Essener RWE Powerline, eine 100-prozentige Tochter des Energieversorgungsunternehmens RWE, will im Sommer einen schnellen Internet-Zugang über das Stromkabel anbieten. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu zwei MBit/s sollen die Kunden über die Stromleitung im Internet surfen. Zum 1. Juli startet das Unternehmen nach Angaben eines RWE-Sprechers in den Städten Essen und Mühlheim, weitere Städte sollen später dazukommen. Die Hardware kauft RWE Powerline beim Schweizer Kommunikationskonzern Ascom ein – die Unternehmen gaben heute den Abschluss eines langfristigen Liefervertrages bekannt. Der RWE-Sprecher bezifferte die Anzahl der im Vertrag vereinbarten Geräte "im sechsstelligen Bereich", der Vertrag habe eine Laufzeit von "mehreren Jahren".

Endkundenpreise sowie die ersten Produkte für Privathaushalte und kleine Unternehmen will RWE Powerline auf der CeBIT in Hannover vorstellen – allerdings ist dies nicht das erste Mal, dass Powerline auf der CeBIT präsentiert wird. Bereits im letzten Jahr gab RWE zur CeBIT den Start eines Powerline-Modellversuchs bekannt. Nach der CeBIT beginne Ascom aber nun mit der Fertigung der Powerline-Modems, so der RWE-Sprecher. Der Konzern rechnet damit, dass etwa 15 Haushalte pro Ortsnetzstation gleichzeitig im Internet surfen könnten. Sie teilen sich dabei die maximale Geschwindigkeit von zwei MBit/s, Up- und Download-Geschwindigkeit sind bei der Ascom-Technik gleich hoch.

Bisher krankte die Powerline-Technik vor allem an der Störstrahlung. Nach Angaben des RWE-Sprechers werden die Ascom-Geräte die in der Nutzungsbestimmung 30 festgeschriebenen Grenzwerte einhalten. Diese Bestimmung liege derzeit als Vorlage dem Bundesrat vor, dieser müsse ihr noch zustimmen. (ll)