Ransomware-Erpressung mehr als verdoppelt: 2021 über 600 Millionen Angriffe

Hacker verdreifachten die Zahl der Ransomware-Angriffe in den letzten drei Jahren, wie ein aktueller Report zeigt. Hauptziel der meisten Attacken sind die USA.

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(Bild: Skorzewiak/Shutterstock.com)

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Die Zahl der Ransomware-Angriffe ist im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 105 Prozent gestiegen. AtlasVPN berichtet in seinem Blog, dass Kriminelle im letzten Jahr beinahe 20-mal die Sekunde versuchten, Systeme mit Ransomware zu verseuchen. Die Zahlen beruhen auf dem aktuellen 2022 SonicWall Cyber Threat Report. Glückt ein solcher Versuch, können Unternehmen und Anwender nicht mehr auf ihre Daten zugreifen, da die Hacker das System verschlüsseln. Die Erpresser fordern hohe Geldsummen, um die Daten wieder freizugeben oder kritische Firmengeheimnisse nicht zu veröffentlichen. Insgesamt wurden 2021 über 623 Millionen Angriffe mit Ransomware registriert.

In der ersten Hälfte des Jahres 2021 waren es etwa 304,7 Millionen Attacken, in der zweiten Jahreshälfte 318,6 Millionen. Damit knackten Hacker den Vorjahresrekord von insgesamt etwa 304 Millionen Angriffen schon nach einem halben Jahr. Der Drei-Jahres-Trend unterstreicht die wachsende Bedrohung: im Jahr 2019 wurden insgesamt nur knapp 188 Millionen Attacken registriert. Dies bedeutet, dass sich die Angriffe in den letzten drei Jahren mehr als verdreifacht haben.

Aus der neuen iX: Wie Sie sich effektiv vor Ransomware schützen

Früher oder später muss jedes Unternehmen einen Ransomware-Angriff überstehen. Dabei helfen einfache Schutzmaßnahmen bereits ungemein, den Schaden zu minimieren. Und richtig vorbereitet, kann ein Incident-Response-Team den Notbetrieb aufrechterhalten. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie jetzt in der iX 3/2022.

Die Gefahr, die von Ransomware ausgeht, verdeutlicht auch die monatliche Angriffsrate: 2020 war der Monat mit den meisten Übergriffen der November mit 37,8 Millionen Attacken, wobei der Monat mit den wenigsten Meldungen im Jahr 2021 der März mit 36,2 Millionen Angriffen war. Das Top-Niveau von 2020 schlägt also nur knapp den Monat mit der geringsten Gefahr im Jahr 2021. Der schlimmste Monat 2021 war der Juni mit 78,4 Millionen Attacken.

Betroffen waren vor allem Unternehmen in den USA: Fast 421,5 Millionen Angriffe verübten Hacker auf Firmen in den Vereinigten Staaten. Auf Platz 2 und 3 der begehrtesten Ziele stehen Deutschland mit über 34 Millionen und Großbritannien mit etwa 33,5 Millionen Angriffen. Brasilien auf Platz 4 kann noch 33 Millionen Attacken vorweisen, Kanada auf Platz 5 dann nur noch 24 Millionen. Die anderen Angriffsraten in der Top 10 der meistbetroffenen Länder bewegen sich zwischen 7 und 11 Millionen Attacken. Die Frequenz der Ransomware-Angriffe sei jedoch im vierten Quartal 2021 etwas zurückgegangen.

Eine große Bedrohung im Bereich der Ransomware stellt die Professionalisierung der Täter dar. Die US-Behörden berichten von einem wachsenden Geschäftsfeld von Ransomware-as-a-Service. Generell haben auch die Fälle von SolarWinds und Log4j gezeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, sich zu schützen. Mehr Details zum Thema Ransomware in 2021 finden sich im Blogpost und in dem zugrunde liegenden Whitepaper.

(pst)