Ransomware kostete Anhalt-Bitterfeld rund 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld vor fast drei Jahren hat die Verwaltung nach eigenen Angaben mehr Geld gekostet als zunächst angenommen.

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Durch Ransomware verschlüsselte Daten können Kommunen schnell Millionen kosten.

(Bild: WhataWin/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst
  • mit Material der dpa

Die Attacke auf die digitale Infrastruktur der Kommune Anhalt-Bitterfeld im Juli 2021 hat insgesamt Aufwendungen von rund 2,5 Millionen Euro verursacht. Dies teilte der Landkreis auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mit. Dazu zählten Ausgaben für den Aufbau der Infrastruktur, Datenrettung, die Anschaffung neuer Server, Speichermedien und Laptops sowie von neuer Software.

Am 6. Juli 2021 waren Server des Landkreises mit Ransomware infiziert worden, dabei wurden Daten verschlüsselt. Nach der Zahlung eines Lösegelds sollten diese dann wieder freigegeben werden. Der Landkreis lehnte die Geldzahlung nach eigenen Angaben ab und rief den Katastrophenfall aus – bundesweit nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik der Erste wegen eines Cyberangriffs. Im Februar 2022 wurde der Katastrophenmodus wieder aufgehoben.

Dass diese Lage sieben Monate andauerte, lag laut einem internen Bericht des BSI an einer "herausfordernden" Kooperation mit dem örtlichen Krisenstab. Vorfälle wie dieser müssen an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gemeldet werden, dieses wird dann mit Beratung und auch praktischer Hilfe tätig. Schon 2021 bemängelte die Behörde die Finanzierung.

So sei die Soforthilfe durch das Land Sachsen-Anhalt in Höhe von 250.000 Euro schon nach neun Tagen für eine externe Beratungsfirma aufgebraucht gewesen. Die Dienstleister seien dann im Streit um die Finanzen wieder abgereist. In der Folge schlossen das BSI und das Land Sachsen-Anhalt eine Kooperationsvereinbarung für besseren Informationsaustausch und auch praktische Zusammenarbeit ab.

(nie)