Red Hat Summit: Echtzeit-Linux Red Hat Enterprise MRG v1 fertiggestellt

Mit Messaging-, Realtime- und Grid-Fähigkeiten bietet Red Hat nun eine spezielle Linux-Distribution für Umgebungen an, wo es auf hohe Geschwindigkeit oder zeitkritische Abarbeitung ankommt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Realtime-Linux garantiert kurze Antwortzeiten.

(Bild: Red Hat)

Nach der ersten wagen Ankündigung einer Echtzeitversion von Red Hat Enterprise Linux 5 im April vergangenen Jahres und einer Beta im Dezember hat Red Hat nun die Red Hat Enterprise MRG genannte Linux-Distribution mit Echtzeitfähigkeiten im Rahmen des Red Hat Summit 2008 offiziell freigegeben. MRG steht für Messaging, Realtime und Grid. Beim Messaging setzt Red Hat beim zu RHEL 5.1 ABI-kompatiblen Enterprise MRG auf das offene Advanced Message Queuing Protocol (AMQP). Für Grids liegt eine Verwaltungssoftware bei; als Scheduler setzt Red Hat auf Condor.

Um Linux Echtzeitfähigkeiten zu verleihen, verwendet Red Hat einen vergleichsweise alten Kernel 2.6.24.7 und die im RT-Tree entwickelten Realtime-Patches. Laut einem Whitepaper führt das System den Task mit der höchsten Priorität spätestens 20 Mikrosekunden nach einem Event aus. Davon können auch Anwendungen profitieren, die nicht speziell für Realtime-Umgebungen angepasst wurden. IBM hat mit "WebSphere Real Time on MRG Realtime" allerdings auch eine speziell auf das Echtzeit-Linux abgestimmte Echtzeit-Anwendungsplattform für zeitkritische Java-Anwendungen vorgestellt; IBM will ferner WebSphere MQ Low Latency Message (LLM) noch an das neue Red-Hat-Produkt anpassen.

Zum Red Hat Summit 2008 siehe auch:

(thl)