RegTP will neues GSM- und altes UMTS-Spektrum vergeben

Im Bereich um 900 MHz werden 10 MHz gepaarten Spektrums frei, das laut RegTP für die GSM-Versorgung ländlicher Regionen von Bedeutung ist. Zu den zurückgegebenen UMTS-Bändern soll ein Anhörungsverfahren stattfinden.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) will das Thema UMTS erneut aufgreifen: Nachdem die Mobilcom AG ihre UMTS-Frequenzen Ende 2003 zurückgegeben und der Marktneuling Quam gar kein Netz errichtet hatte, sollen interessierte Kreise zur künftigen Nutzung der Frequenzen im so genannten UMTS-Kernband (1900 bis 2170 MHz) angehört werden. Gleichzeitig soll auch die künftige Nutzbarkeit des UMTS-Erweiterungsbandes (2500 bis 2690 MHz) zum Gegenstand der Anhörung gemacht werden.

Die UMTS-Erweiterungsbänder sollen nach dem gegenwärtigen Stand internationaler Harmonisierung zum 1. Januar 2008 für UMTS/IMT-2000-Mobilfunk genutzt werden können. Dass auch der Regulierer eine Wiederholung der UMTS-Auktion vom Sommer 2000, die jeden der sechs Lizenzerwerber rund 8,5 Milliarden Euro gekostet hatte, ausschließt, ergibt sich aus der Ankündigung von RegTP-Präsident Matthias Kurth, dass "Knappheitsszenarien nach Möglichkeit" entgegengewirkt werden soll. Vielmehr sollen die Vergabemöglichkeiten in den Kern- und Erweiterungsbändern gemeinsam zur Anhörung gestellt werden. Die Anhörung werde auch Gelegenheit bieten, sich mit dem Wunsch von Unternehmen, die bis 2007 befristete Rechte besäßen, nach Verlängerung dieser Rechte zu befasen. Die RegTP will laut Kurth ein "Gesamtkonzept für die Zukunft des Mobilfunkmarktes erarbeiten, das allen Beteiligten Planungssicherheit eröffnet und das weitere Wachstum in diesem hoch innovativen Sektor begünstigt."

Zeitgleich mit der Anhörung zu UMTS hat die RegTP angekündigt, für den GSM-Mobilfunk zusätzliche 10 MHz an Spektrum zur Verfügung zu stellen: Nach Verhandlungen mit dem "militärischen Bedarfsträger" habe die RegTP erreichen können, dass das Bundesministerium der Verteidigung auf die weitere militärische Nutzung der Erweiterungsbänder im GSM-Bereich (E-GSM-Bänder) verzichtet. Dieses frei gewordene Spektrum im Bereich von 880 bis 890 sowie 925 bis 935 MHz (10 MHz gepaart) soll nach dem Willen der RegTP als weiteres Spektrum dem digitalen zellularen Mobilfunk zur Verfügung gestellt werden. Die RegTP beabsichtigt daher, die entsprechenden Frequenznutzungspläne unmittelbar zu aktualisieren.

"Die Frequenznutzungspläne sollen im Mai zur Kommentierung gestellt werden. Um das Spektrum nunmehr möglichst schnell dem Markt für zivile Nutzungen zur Verfügung stellen zu können, soll die Frage der Nutzung der E-GSM-Frequenzen im Markt nicht erst nach Abschluss des förmlichen Planaufstellungsverfahrens, sondern zeitgleich mit der Kommentierung der Teilpläne thematisiert werden", kündigte RegTP-Präsident Matthias Kurth an. Es sei geplant, über die Nutzung der E-GSM-Bänder bis Ende 2005 zu befinden. (ssu)