Regulierer bestätigt neue Terminierungsentgelte für Mobilfunkanbieter
Nach Abschluss des erstmals durchgeführten Konsultationsverfahrens bestätigte die Bundesnetzagentur die Ende 2010 verfügte vorläufige Senkung der Entgelte um nahezu die Hälfte, korrigierte sie aber minimal nach oben.
Die Bundesnetzagentur hat die im November vergangenen Jahres vorläufig halbierten Terminierungsentgelte für Mobilfunknetzbetreiber nun endgültig genehmigt und dabei wieder minimal angehoben. Aufgrund neuer Erkenntnisse aus erstmals durchgeführten Konsultationsverfahren, in das sich die Netzbetreiber mit aktuellen Zahlen einbringen konnten, seien die nun rückwirkend genehmigten Gebühren "marginal höher" als die zunächst vorgeschlagenen Tarife, teilte die Regulierungsbehörde am Donnerstag in Bonn mit.
Laut der nun endgültigen Entscheidung sinkt die Gebühr, welche die Telekom für eine aus Fremdnetzen vermittelte Gesprächsminute dem jeweiligen Netzbetreiber berechnen darf, von bisher 6,59 Cent auf 3,38 Cent. Im November hatte die Bundesnetzagentur noch eine Absenkung auf 3,36 Cent vorgeschlagen. Für Vodafone und E-Plus sinkt die Gebühr von 6,59 beziehungsweise 7,14 Cent auf 3,36 Cent, hier hatte der Regulierer zunächst 3,33 Cent vorgeschlagen. Telefónica O2 darf künftig 3,39 statt 7,14 Cent berechnen, ursprünglich war hier ein Minutenentgelt von 3,37 Cent vorgehen.
In dem Regulierungsverfahren werden turnusmäßig die Gebühren festgelegt, die sich die Mobilfunkanbieter untereinander für die Vermittlung von Gesprächen in ihre Netze berechnen. Erstmals musste für die Festlegung der Entgelte ein nationales Konsultationsverfahren durchgeführt und anschließend eine Stellungnahme der EU-Kommission eingeholt werden. Die deutliche Reduzierung beruht nach Angaben der Bundesnetzagentur "im Wesentlichen auf der deutlichen Zunahme der Verkehrsmengen in den Mobilfunknetzen" durch den Anstieg der Datenmengen. Gleichzeitig seien die Kosten der Anbieter stabil geblieben und nicht proportional gestiegen.
Die Netzbetreiber hatten die deutliche Senkung der Gebühren schon Ende vergangenen Jahres scharf kritisiert – die Telekom drohte gar mit Klage – und auf negative Auswirkungen für den Breitbandausbau hingewiesen. "Hier gibt es keinen kausalen Zusammenhang", betonte Chefregulierer Matthias Kurth. "Gerade im Mobilfunk besitzt das Unternehmen, das am schnellsten ein leistungsfähiges Netz aufbaut, auch die größte Attraktivität für die Kundenaquisition". (vbr)