Reklame in Apple Maps angeblich schon bald

Apples Ingenieure sollen daran arbeiten, Werbung in die Kartenanwendung zu integrieren. 2023 könnte es soweit sein.

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Hier demnächst Reklame? Ansicht aus Apple Maps.

(Bild: Apple / Screenshot Apple Maps)

Lesezeit: 3 Min.

Bislang ist Apples Kartenanwendung Maps ein Hort der Ruhe: Nutzer werden hier nicht wie bei Google Maps mit ortsbasierter Reklame beschickt, sondern sehen nur Infos aus Apples hauseigener Redaktion plus Tipps von externen Anbietern wie Tripadvisor oder Yelp. Bereits im kommenden Jahr könnte sich das ändern: Apple arbeitet an der Integration von Reklame in der App. Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.

Momentan verkauft Apple Such- und Displaywerbung in der App-Store-Anwendung – die in letzter Zeit zunehmend aggressiv in Umfang und Gestaltung wird. Dass demnächst weitere Apps folgen könnten, wurde bereits berichtet. So plant Apple neben Werbung in Apple Maps angeblich auch Reklame in Apple Books und der Podcasts-Anwendung. Das Konzept scheint jeweils gleich zu sein: Es sollen "gesponserte" Suchergebnisse bei Sucheingaben des Nutzers erscheinen und auf den "Für Dich"- beziehungsweise "Stöbern"-Seiten würden neben redaktionellen Tipps auch Anzeigen eingeblendet.

Apple Maps ist hinter Google Maps die beliebteste Kartenanwendung auf mobilen Geräten. Sie ist auch in einer Version für iPad und Mac erhältlich, zudem in abgespeckter Form auch auf der Apple Watch vorhanden. Während man sich Google Maps erst herunterladen muss, wird Apple Maps standardmäßig mitgeliefert und von Nutzern zumeist als erste Kartenanwendung verwendet, bevor eventuell Konkurrenzprogramme installiert werden. Die App ist zudem defaultmäßig bei der Adresssuche integriert.

Sinn und Zweck von Apples Hinwendung zur Reklame in Apps ist es, das Service-Geschäft weiter anzukurbeln. Angeblich werden jetzt schon Milliarden umgesetzt, dies will Apple auf 10 Milliarden im Jahr steigern, heißt es aus dem Umfeld des Konzerns. Das schmeckt Konkurrenten wie der Meta-Tochter Facebook überhaupt nicht, die derzeit aufgrund von Apples verschärftem App-Datenschutz an reduzierten Einnahmen leidet. Auch kleinere Unternehmen, die zuvor kostengünstig zielgenau Kunden erreichen konnten, beklagen sich über steigende Werbepreise bei geringerer Treffsicherheit.

Apple muss zudem aufpassen, wegen App-Datenschutz nicht ins Visier der Regulierer zu geraten, die dem Unternehmen das Erschweren der Werbevermarktung von Konkurrenten vorwerfen, bei gleichzeitigem Ausbau des eigenen Reklameangebots. Doch stoppen wird dies den Konzern nicht. Laut Bloomberg bereiten die Softwareentwickler des Apfel-Konzerns derzeit zunächst die Apple-Maps-App für Suchanzeigen vor, was dann "irgendwann im nächsten Jahr" für die Menschen sichtbar wird. Apple könnte hier verschiedene Modelle anbieten: Von der simplen Einblendung von zum Suchbegriff passender Werbung (z.B. McDonald's bei der Suche nach "Fritten") könnte es bis zum Einblenden interessanter Orte direkt auf der Karte gehen. Das Problem bei alledem: Nutzer verlassen sich aktuell auf eine neutrale Kartenanwendung.

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(bsc)