Rückzieher bei Digitalplänen: DB reagiert auf Kundenkritik

Die E-Mail-Pflicht bei Sparpreis-Tickets wird von der Bahn wieder abgeschafft. Zuvor gab es schon einen Rückzieher bei Aushängen in Bahnhöfen.

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Detail eines ICE.

(Bild: heise online / anw)

Lesezeit: 2 Min.

Die Deutsche Bahn legt bei der Digitalisierung ihrer Kundenservices den Rückwärtsgang ein – dies aber auf Wunsch vieler Kunden und nur in kleinen Schritten. Der Kauf von Sparpreis-Tickets soll ab Mitte Dezember wieder ohne Angaben einer E-Mail-Adresse möglich sein. Außerdem hat die Bahn ihre Pläne kassiert, die Ankunftspläne nicht mehr in gedruckter Form in Bahnhöfen aufzuhängen.

Seit Oktober 2023 war es beim Kauf von Sparpreis-Tickets nur noch möglich, diese unter Angabe einer E-Mail-Adresse zu erwerben. Auch eine Mobilfunknummer war zu hinterlegen. Dies galt selbst dann, wenn Reisende ihre Fahrkarte am Schalter erwerben wollten. Verbraucherschützer und Fahrgastverbände kritisierten diese Umstellung scharf, fürchteten sie doch, dass Kunden ohne E-Mail-Adresse oder Smartphone damit benachteiligt werden. Auch mit Blick auf den Datenschutz gab es Vorbehalte.

Wie der Deutschlandfunk berichtet, rückt die Bahn von dieser Praxis mit dem nächsten Fahrplanwechsel ab. Sie erklärte zwar, dass es nur sehr wenige Menschen betreffe, sie es diesen aber weiterhin ermöglichen wolle, die ermäßigten Tickets zu buchen. Ein Name müsse aber weiterhin bei der Bestellung angegeben werden.

Erst eine Woche zuvor war die Bahn in einer anderen Angelegenheit von Digitalisierungsplänen abgerückt. So sollten die weißen Aushänge auf Papier, auf denen die Ankunftszeiten der Züge stehen, künftig in Bahnhöfen verschwinden. Auch diese Maßnahme sollte zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember erfolgen. Die Bahn erklärte dazu, dass Reisende die Ankunftszeit und das jeweilige Gleis viel besser in Echtzeit über Monitore, Ankunftstafel und die Anzeiger am Gleis ablesen könnten. Die Papieraushänge würden kaum noch genutzt und verursachten aber erhebliche Kosten.

Nach erheblicher Kritik durch Sozial- und Fahrgastverbände – auch hier wurde beklagt, dass Menschen, die nicht durchgängig digital seien, benachteiligt werden – rückte die Bahn von ihrem Plan ab. Die gelben Abfahrtszeit-Aushänge betraf die Neuregelung sowieso nicht. Jetzt soll aber vorerst alles beim Alten bleiben.

(mki)