SAP-Hauptkonkurrent Oracle verdient sehr gut

Es schlägt sich langsam positiv in den Bilanzen nieder, dass der Datenbank- und Geschäftssoftwarespezialist im Rahmen einer aggressiven Expansionsstrategie mehr als ein Dutzend Softwarefirmen übernommen hat.

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  • dpa

Der US-Softwareriese und SAP-Hauptkonkurrent Oracle hat im Schlussquartal und im gesamten Geschäftsjahr 2005/2006 (31. Mai) glänzend verdient. Das Geschäft lief vor allem im vierten Quartal in allen Regionen und Geschäftsbereichen hervorragend, teilte der Datenbank- und Geschäftssoftwarekonzern mit. Oracle hatte die guten Geschäftszahlen bereits vergangene Woche avisiert und angekündigt, dass das Unternehmen die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen habe.

Oracle verdiente im Schlussquartal 1,3 Milliarden Dollar oder 27 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 20 auf 24 Cent. Der Quartalsumsatz legte um 25 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar zu. Dabei erhöhte Oracle den Softwareumsatz um 28 Prozent auf vier Milliarden Dollar und das Dienstleistungsgeschäft um 13 Prozent auf 857 Millionen Dollar. Unter Ausklammerung bestimmter Sondereffekte verdiente Oracle 29 Cent je Aktie oder elf Prozent mehr als im Schlussquartal des vorangegangenen Geschäftsjahres. Damit hat Oracle die Gewinnerwartungen der Wall Street übertroffen.

Der Jahresumsatz erhöhte sich um 22 Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar und der Jahresgewinn um 17 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar oder von 55 auf 64 Cent je Aktie.

Damit haben sich erstmals mehr als ein Dutzend Akquisitionen anderer Softwarefirmen durch Oracle-Konzernchef Larry Ellison im Gesamtwert von knapp 20 Milliarden Dollar voll ausgezahlt. Dazu zählten vor allem der Erwerb der Anwendungssoftwarefirmen PeopleSoft für 11,1 Milliarden Dollar und des CRM-Spezialisten Siebel Systems für 6,1 Milliarden Dollar.

Während die Umsätze mit neuen Lizenzen für Datenbanksoftware um 18 Prozent zulegten, steigerte Oracle den Umsatz bei Anwendungssoftware dank der zahlreichen Übernahmen und des starken internen Geschäftswachstums um 83 Prozent. Das Geschäft mit Datenbanken ist weiterhin das Hauptgeschäft von Oracle, doch ist das US-Softwareunternehmen bei Anwendungssoftware für Unternehmen durch die zahlreichen Akquisitionen stärker zu SAP aufgerückt.

Ellison strich das 18-prozentige Wachstum bei Datenbank-Software im Schlussquartal und die neunprozentige Zuwachsrate für das Gesamtjahr in dieser Sparte heraus. Das Unternehmen wachse schneller als der Datenbankmarkt insgesamt und gewinne Marktanteile von den Konkurrenten, erklärte er. IBM ist in diesem Sektor die Nummer zwei und der Oracle-Hauptkonkurrent.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Oracle in US-Dollar
(Das Geschäftsjahr beginnt jeweils mit dem Juni)

2/03 2,5 Mrd. 617 Mio.
3/03 2,5 Mrd. 635 Mio.
4/03 3,1 Mrd. 990 Mio.
1/04 2,2 Mrd. 509 Mio.
2/04 2,22 Mrd. 815 Mio.
3/04 3,0 Mrd. 540 Mio.
4/04 3,88 Mrd. 1,02 Mrd.
1/05 2,91 Mrd. 519 Mio.
2/05 3,3 Mrd. 798 Mio.
3/05 3,5 Mrd. 765 Mio.
4/05 4,85 Mrd. 1,30 Mrd.

(dpa) / (jk)