Satelliteninternet: Starlink erhöht Preise in der Ukraine
FĂĽr die Starlink-Antennen verlangt SpaceX jetzt fast den doppelten Preis, die MonatsgebĂĽhren steigen um ein Viertel. Die HintergrĂĽnde sind noch unklar.
SpaceX hat den Preis für die Zugangstechnik des Satelliteninternets Starlink in der Ukraine einem Bericht der Financial Times zufolge fast verdoppelt und die Monatsgebühren um 25 Prozent angehoben. Das Unternehmen verlange für die Empfangs- und Sendeantenne jetzt 700 statt 385 US-Dollar, monatlich würden 75 US-Dollar fällig.
Die Monatsgebühren für den Zugang lagen demnach aber auch schon bei 100 US-Dollar, waren dann aber Ende August auf 60 US-Dollar gesenkt worden. Auch in Polen seien die Preise zuletzt angehoben worden. Die Preispolitik von SpaceX bleibt damit unübersichtlich, in anderen angrenzenden Ländern habe sich nichts geändert. Die genannten Monatsgebühren sind niedriger als in Deutschland, die für die Hardware deutlich höher.
Stark erhöhte Nachfrage
Zu den Hintergründen der Preisänderungen ist nichts bekannt, sie folgen aber auf einen öffentlich geführten Streit über die Kosten. SpaceX hatte das Satelliteninternet in der Ukraine kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs aktiviert und Tausende Antennen gespendet. Für viele wird privat oder mit Spenden gezahlt, aber nicht für alle. Teilweise konnten darüber mehr als 150.000 Menschen in dem Land ins Internet. Dem ukrainischen Militär an der Front dient die Technik als ein zentrales Kommunikationsmittel. Weil Russland in den vergangenen Tagen die Angriffe auf zivile Infrastruktur massiv verstärkt hat, sei die Nachfrage nach Starlink deutlich gestiegen, schreibt die Financial Times.
Ab Herbst gab es Berichte über Ausfälle und SpaceX-Chef Elon Musk hatte Spekulationen befeuert, dass Starlink dort gezielt eingeschränkt wird. Seine Firma deutete an, dass die Kosten für den Einsatz in der Ukraine womöglich nicht länger geschultert werden könnten. Am 15. Oktober versicherte der US-Milliardär dann, dass die Kosten doch "unbefristet" übernommen würden. Hinter den Kulissen wird seitdem aber über die Finanzierung verhandelt. Ob die Preissteigerungen damit zusammenhängen, ist unklar.
SpaceX baut Starlink seit 2019 auf, weit ĂĽber 2000 aktive Satelliten binden jetzt Nordamerika, Europa, sowie weite Teile SĂĽdamerikas, Japan und Australien an. KĂĽnftig sollen 30.000 Satelliten angeblich vor allem Regionen einen schnellen Internetzugang bieten, die ĂĽber konventionelle Technik nicht wirtschaftlich anzubinden sind. Zuletzt gab es aber vor allem auch Berichte ĂĽber Airlines und schlieĂźlich auch einen Kreuzfahrtkonzern, die sich den Dienst fĂĽr ihre Kunden und Kundinnen sichern. Der strategisch wichtige Einsatz von Starlink in der Ukraine war derweil weltweit mit groĂźer Aufmerksamkeit beobachtet worden, in China gibt es Planspiele zu Angriffen auf die Infrastruktur, aus Russland kommt immer wieder scharfe Kritik.
(mho)