Schmalerer Bildschirmrand: Bekommt das iPad weniger Grifffläche?

Nach iPhone und Apple Watch soll es Planungen für eine verringerte "Bezel"-Größe bei Apple-Tablets geben. Die Bedienung soll das nicht verschlechtern.

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iPad mini der sechsten Generation.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Geräte sollten möglichst dünn sein, wenig wiegen – und einen hoffentlich schmalen Bildschirmrand ("Bezel") aufweisen: Dieses Leitbild scheint man seit Jahren in Apples Designabteilung zu pflegen. Nicht immer funktioniert das, so sind etwa die aktuellen MacBook-Pro-Modelle aufgrund der wiedergewonnenen Anschlussvielfalt dicker als die alten USB-C-Geräte. Bei der Bezel-Frage kommt Apple aber voran: Nach der Apple Watch und – vermutlich – dem iPhone 15 Pro soll nun das iPad weniger Grifffläche am Screen erhalten.

Das berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende. Apple will dazu die sogenannte LIPO-Technik ("low-injection pressure over-molding") verwenden, die erstmals bei der Apple Watch Series 7 zum Einsatz gekommen war, um dort die Bezel-Größe zu verringern und mehr Bildschirmfläche zu schaffen. Beim iPhone 15 Pro könnte der Bildschirmrand so von 2,2 auf 1,5 Millimeter schrumpfen. Beim iPad, wo traditionell noch deutlich mehr Rand gelassen wurde – auch bei iPad Pro, iPad Air 5 und iPad mini 6 –, wäre es wohl entsprechend mehr.

Gänzlich wegschrumpfen dürfte Apple den Bezel-Bereich beim iPad allerdings nicht, da viele Nutzer es gewohnt sind, das Tablet hier zu halten beziehungsweise den Daumen abzulegen. Außerdem steckt die FaceTime-Kamera im Bildschirmrand. Hinzu kommt, dass das LIPO-Verfahren von Apple derzeit für OLED-Bildschirme genutzt wird, das iPad bislang aber noch mit regulärer LCD-Technik (samt Mini-LED-Beleuchtung bei manchen Pro-Modellen) ausgestattet ist. Ob LIPO erst zusammen mit OLED-Screens im iPad landen wird, bleibt also abzuwarten – diese sollen in den kommenden Jahren, womöglich schon 2024, folgen.

Als Alternative zu einem randlosen Screen könnte Apple sich auch ein Beispiel an Samsung nehmen. Dort verwendet man in manchen Modellen schon seit Jahren abgerundete Screens, die über den Display-Rand hinausreichen. Apple scheint sich dafür aber weniger zu interessieren, hieß es kürzlich: Grund sei der Wunsch, optische Verzerrungen zu vermeiden sowie die Haltbarkeit.

Aktuell sind LG und Samsung Apples wichtigste Bildschirmlieferanten. Hinzu kommt das chinesische Unternehmen BOE Technology, das allerdings nur bei bestimmten Modellen und Märkten zu den Fertigern gehört und in der Vergangenheit häufiger mit Produktionsproblemen zu kämpfen hatte, wie es in Medienberichten hieß. Bloomberg macht keine Angaben dazu, wann ein iPad mit weniger Rand erscheinen könnte.

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(bsc)