Schufa gibt mehr Verbrauchern Zugang zur Online-Auskunft

Online Einsicht in ihre persönlichen bei der Schufa gespeicherten Daten nehmen konnten bisher nur Verbraucher aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Brandenburg. Nun kommen fünf weitere Länder aus dem Norden und Osten hinzu.

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Von
  • Matthias Parbel

Unter meineSchufa.de betreibt der Dienstleister seit dem vergangenen Jahr ein Internetportal, auf dem Verbraucher ihre von der Schufa gespeicherten persönlichen Daten einsehen können. Bisher stand dieser Dienst jedoch nur Einwohnern der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Brandenburg zur Verfügung. Künftig sollen sich auch Verbraucher aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein informieren können. Damit erhalten immer mehr Bürger die Möglichkeit, über das Internet aktiv Einblick in ihre persönlichen Daten zu nehmen und diese zu kontrollieren.

Die über 362 Millionen bei der Schufa gespeicherten Einzeldaten von 62 Millionen Bundesbürgern spielen eine entscheidende Rolle, wenn es beispielsweise um die Vergabe eines Kredits geht. Banken etwa greifen stets auf die Schufa-Daten zu, um die Kreditwürdigkeit von Kunden beurteilen zu können. Das dabei zugrunde gelegte Scoring-Verfahren ist jedoch nicht unumstritten. Verbraucherschützer und Politiker aller Parteien halten es für datenschutzrechtlich bedenklich, wenn Kunden- und Konsumprofile ohne Wissen des Bürgers erstellt würden. Die rein mathematisch-statistische Auswertung von Informationen wie den soziodemographischen Daten des Wohnumfeldes können sich zum Nachteil des Verbrauchers auswirken und beispielsweise dazu führen, dass ein Kunde keinen Handy-Vertrag bekomme oder nur noch gegen Vorkasse beliefert werde, nur weil er im "falschen" Stadtviertel wohnt. Mehr Transparenz bei der Bonitätsprüfung ist daher eine Forderung, die Politiker notfalls durch schärfere Gesetze erzwingen wollen. (map)