Schulung statt Strafe: Facebook ändert bei Richtlinien-Verstößen die Strategie
Einmal ist keinmal: Meta will bei ersten Verstößen gegen Community-Richtlinien künftig ein Auge zudrücken. Mit einer Schulung können sich Creator "freilernen".
Facebook setzt auf eine neue Strategie, wenn Creator erstmalig gegen die Community-Richtlinien verstoßen. Anstatt auf Sanktionen setzt die Social-Media-Plattform nun auf ein neues Training, aus dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen sollen – und gleichzeitig ihren Zugang behalten.
Meta, das Unternehmen hinter Facebook, Instagram und Whatsapp, sieht dieses Vorgehen als Alternative zur bisherigen Verwarnung. "Wir wissen, dass jeder Fehler macht", schreibt das Unternehmen in einem Blogbeitrag, der sich in erster Linie an professionelle User richtet. Bei den meisten erstmaligen Verstößen will Facebook daher – beginnend bei den Usern des Profi-Modus – eine In-App-Schulung einrichten, die auf die Richtlinie, gegen die die Person verstoßen hat, zugeschnitten ist. Absolviere jemand das Training, entferne Meta die Verwarnung. Das entsprechende Posting werde weiter gesperrt.
Nach einem Jahr ist alles vergessen
Bleibt die Person ein Jahr richtlinientreu, kann sie erneut an dieser Möglichkeit teilnehmen, eine Verwarnung mit einem Training auszugleichen. Verstößt die Person jedoch innerhalb eines Jahres erneut gegen Facebooks Regeln, gilt die Amnestie nicht: Die erneute Verwarnung bleibt dann bestehen. Bei häufigeren Verstößen bekommt der Account etwa weniger Reichweite oder beschränkte Möglichkeiten, um Geld zu verdienen.
Nicht gelten soll diese Rehabilitierungsmöglichkeit für schwerwiegende Verstöße. An den Richtlinien ändere Facebook damit nichts. Das Unternehmen gehe nicht davon aus, dass das neue Vorgehen Einfluss auf die Inhalteverbreitung habe. Künftig will das Unternehmen die Nachschulung auch für Privatnutzer anbieten.
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(are)