Schwacher PC-Markt: AMD bleibt im Minus

Für die Zukunft erwartet AMD aber vor allem aus neuen Geschäftsfeldern abseits des klassischen PC-Markts mit CPUs und GPUs steigende Umsätze.

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Von
  • Jürgen Kuri

Es ist ja nicht so, dass man erwartet hätte, ausgerechnet AMD könne die Schwäche des PC-Markts aussitzen und Intel oder Microsoft eine lange Nase zeigen. Nachdem nun auch Microsoft die Schwäche des PC-Markts (und die eigene Schwäche im Tablet-Geschäft) zu spüren bekommt, nachdem Branchenprimus Intel Umsatz- und Gewinnrückgänge verzeichnen muss, machen sich auch bei AMD die massiven Veränderungen im Geschäft mit Hardware immer stärker bemerkbar. Der Umsatz ging im zweiten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um ganze 18 Prozent auf 1,161 Milliarden US-Dollar zurück. Statt eines kleinen Gewinns wie im Vorjahr verbuchte AMD nun das vierte Quartal in Folge ein Minus: Der operative Verlust lag bei 20 Millionen US-Dollar, der Nettoverlust bei 65 Millionen US-Dollar.

AMD-Chef Rory Read zeigte sich trotzdem halbwegs zufrieden: Immerhin fiel der Verlust geringer als als in den Vorquartalen, das sei das Ergebnis, dass man sich auf die Restrukturierung und Umwandlung von AMD konzentriert habe.

Im Bereich Computing Solutions, zu dem vor allem das Geschäft mit CPUs gehört, ging der Umsatz von 1046 auf 841 Millionen US-Dollar zurück, der operative Gewinn sank von 82 auf 2 Millionen US-Dollar. Die Sparte Graphics and Visual Solutions (unter anderem ATI-Grafikprozessoren) verzeichnete einen von 367 auf 320 Millionen US-Dollar zurückgegangenen Gewinn, operativ machte der Bereich weder Verlust noch Gewinn.

Für die Zukunft erwartet AMD aber vor allem aus neuen Geschäftsfeldern abseits des klassischen PC-Markts mit CPUs und GPUs steigende Umsätze. Vor allem bei Spielkonsolen und im Tablet-Markt möchte man stark zulegen. Sowohl die Playstation 4 als auch die Xbox One werden mit AMD-Kombiprozessoren ausgestattet sein.

Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD
in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 1.092 Mio. 189 Mio.
2/00 1.170 Mio. 207 Mio.
3/00 1.210 Mio. 408 Mio.
4/00 1.175 Mio. 178 Mio.
1/01 1.190 Mio. 125 Mio.
2/01 985 Mio. 17,4 Mio.
3/01 766 Mio. -187 Mio.
4/01 952 Mio. -15,8 Mio.
1/02 902 Mio. -9,2 Mio.
2/02 600 Mio. -185 Mio.
3/02 508 Mio. -254 Mio.
4/02 686,4 Mio. -853,7 Mio.
1/03 714,6 Mio. -146,4 Mio.
2/03 645 Mio. -140 Mio.
3/03 954 Mio. -31 Mio.
4/03 1.206 Mio. 43 Mio.
1/04 1.236 Mio. 45 Mio.
2/04 1.262 Mio. 32 Mio.
3/04 1.239 Mio. 42,8 Mio.
4/04 1.264 Mio. -29,96 Mio.
1/05 1.227 Mio. -17,0 Mio.
2/05 1.260 Mio. 11,0 Mio.
3/05 1.523 Mio. 76,0 Mio.
4/05 1.840 Mio. 95,6 Mio.
1/06 1.330 Mio. 185 Mio.
2/06 1.220 Mio. 88,8 Mio.
3/06 1.327 Mio. 134,5 Mio.
4/06 1) 1.773 Mio. -574 Mio.
1/07 1.233 Mio. -611 Mio.
2/07 1.309 Mio. -600 Mio.
3/07 1.632 Mio. -396 Mio.
4/07 1.773 Mio. -1.772 Mio. 2)
1/08 1.505 Mio. -358 Mio. 3)
2/08 1.349 Mio. -1.189 Mio.
3/08 1.585 Mio. -69 Mio.
4/08 1.162 Mio. -1.424 Mio.
1/09 1.177 Mio. -416 Mio.
2/09 1.184 Mio. -330 Mio. 4)
3/09 1.396 Mio. -128 Mio.
4/09 1.646 Mio. 1.181 Mio. 5)
1/10 1.574 Mio. 257 Mio.
2/10 1.653 Mio. -43 Mio.
3/10 1.620 Mio -118 Mio.
4/10 1.650 Mio. 375 Mio.
1/11 1.610 Mio. 510 Mio. 6)
2/11 1.574 Mio. 61 Mio.
3/11 1.690 Mio. 97 Mio.
4/11 1.690 Mio. -177 Mio.
1/12 1.590 Mio. -590 Mio.
2/12 1.410 Mio. 37 Mio.
3/12 1.270 Mio. -157 Mio.
4/12 1.160 Mio. -473 Mio.
1/13 1.088 Mio. -146 Mio.
2/13 1.161 Mio. -20 Mio.
1) Anteil des ATI-Umsatzes: 398 Mio. US-Dollar. Im Nettoverlust sind u. a. 550 Mio. US-Dollar Kosten durch die Übernahme des Grafikchipherstellers enthalten.
2) Enthält einmalige Belastungen von 1.675 Millionen US-Dollar aus einer Wertberichtigung der ATI-Übernahme.
3) Enthält einmalige Belastungen von 50 Millionen US-Dollar durch die ATI-Übernahme
4) Enthält Einmalgewinne aus dem Verkauf abgeschriebener Vermögenswerte.
5) Enthält Zahlungen aus dem Vergleich im Rechtsstreit mit Intel
6) mit Neubewertung der Globalfoundries-Anteile

(jk)