Schwerelos für 450.000 US-Dollar: Virgin Galactic beginnt Ticketverkauf

Wer mit dem Raumgleiter von Virgin Galactic fast bis ins All fliegen will, kann ab Mittwoch ein Ticket kaufen. Das kostet 450.000 US-Dollar.

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Diese Aussicht verspricht Virgin

(Bild: Virgin Galactic)

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Virgin Galactic will ab Mittwoch Tickets für seine Flüge an den Rand des Weltraums zum freien Verkauf bereitstellen, für einen Einstiegspreis von 450.000 US-Dollar (etwa 400.000 Euro). Das teilte das US-Raumfahrtunternehmen jetzt mit, "später im Jahr" sollen die touristischen Flüge dann aufgenommen werden. Bis dahin plane man, 1000 Tickets verkauft zu haben. Bis Anfang November waren bei Virgin Galactic bereits mehrere Hundert Reservierungen aus einem noch eingeschränkten Kundenkreis eingegangen, richtig ernst wird es aber erst jetzt. Wer an Bord des Raumfahrzeugs SpaceShipTwo mehrere Minuten Schwerelosigkeit erleben will, muss beim Ticketkauf eine Anzahlung von 150.000 US-Dollar leisten.

Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr nach vielen Verzögerungen und einem tödlichen Unfall gleich Firmengründer Richard Branson mit dem eigenen Raumgleiter an die Grenze des Weltraums geflogen. Gemeinsam mit zwei Astronautinnen und drei Astronauten konnte der 70-Jährige dabei auch kurz die Schwerelosigkeit erleben. Weil sie dabei aber lediglich 86 Kilometer hoch flogen, haben sie die internationale akzeptierte Grenze zum Weltraum in 100 Kilometern Höhe nicht erreicht. Das gelang dagegen wenige Tage später dem US-Milliardär Jeff Bezos. Dessen Unternehmen Blue Origin und Virgin Galactic buhlen um eine vergleichbare Zielgruppe, die das Geld für solche kurzen Ausflüge an den Rand des Weltalls ausgeben kann oder will, aber nicht die deutlich höheren Preise für Flüge in den Orbit mit SpaceX.

Nach dem Jungfernflug von Branson war gegen Virgin Galactic ein Startverbot verhängt worden, weil das eingesetzte Raumfahrzeug bei der Rückkehr zur Erde das genehmigte Testgebiet verlassen hatte. Nach einer Untersuchung des Vorfalls durch die US-Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA war das Startverbot im September aufgehoben worden. Die Zeit zwischen Bransons Flug und den ersten Starts mit zahlenden Passagieren wollte Virgin Galactic nutzen, um das zum Einsatz kommende Raketen- und das Trägerflugzeug generalüberholen zu lassen und zu verbessern. Dass jetzt der öffentliche Ticketverkauf aufgenommen werden soll, wurde an der Börse positiv aufgenommen, der Kurs stieg deutlich. Wie groß der Markt für die Flüge an den Rand des Weltalls sind, wird sich jetzt zeigen.

(mho)