Seagate kündigt Notebook-Festplatten mit Verschlüsselung an

Die "DriveTrust"-Technik soll Daten auf Momentus-5400-FDE.2-Laufwerken vor unberechtigtem Zugriff schützen, aber auch DRM-Funktionen digitaler Videorecorder stärken.

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Ab Anfang 2007 will Seagate einige Notebook-Festplatten-Versionen aus der Momentus-5400-Baureihe mit einem Chip für AES-Verschlüsselung ausstatten.

Notebooks werden vergleichsweise häufig gestohlen; schwerer als der finanzielle Schaden und der Aufwand für die Ersatzbeschaffung wiegt oft die Sorge, dass Daten auf der Notebook-Festplatte in falsche Hände geraten. Dieses Risiko soll die Verschlüsselung sämtlicher auf den Magnetscheiben gespeicherten Informationen (Full Disk Encyption, FDE) minimieren.

Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte Seagate Festplatten-Modelle namens Momentus 5400 FDE mit Ultra-ATA/100-Schnittstelle angekündigt, die allerdings bisher nicht erschienen sind. Damals war von 192-Bit-TDEA-Verschlüsselung die Rede. Die neuen DriveTrust-Laufwerke mit AES-Chip heißen Momentus 5400 FDE.2 und sollen ab Anfang 2007 mit Ultra-ATA- und SATA-Interfaces zu haben sein. Schnellere 7200-Touren-Laufwerke für Notebooks will Seagate offenbar nicht mit DriveTrust ausstatten.

Die AES-Verschlüsselung der Momentus 5400 FDE.2 soll den Vorgaben der Trusted Computing Group (TCG) entsprechen, außerdem sollen die Festplatten mit dem Trusted Platform Module (TPM) auf dem Notebook-Mainboard kooperieren können. Die TCG hatte im Februar 2006 neue Standards für FDE angekündigt, die bisher aber noch nicht verabschiedet wurden. Windows Vista soll FDE als BitLocker Drive Encryption (BDE) unterstützen, wobei außer einem TPM auch ein (Vista-Logo-zertifizierter) USB-Stick als Zertifikatsspeicher dienen kann.

Ob die DriveTrust-Technik später auch in Hybrid-Festplatten mit Flash-Cache zum Einsatz kommen soll, die Seagate (außer Samsung) ebenfalls angekündigt hat und die Voraussetzung für Notebooks mit Vista-Logo werden könnten, ist noch unklar.

Neben den Momentus-FDE.2-Platten für Laptops und Tablet-PCs will Seagate auch einige DB35-Modellversionen für digitale Videorecorder (DVR) mit DriveTrust ausstatten. An die gespeicherten Filme kommt man dann ohne Kenntnis der Schlüssel oder nach Trennung der Festplatte vom Recorder nicht heran – eine Voraussetzung für starkes Digital Rights Management (DRM). Festplatten mit Krypto-Chip hat auch der Seagate-Konkurrent Excelstor im Angebot. (ciw)