Nagscreens: Nutzer fühlen sich von macOS 15 genervt

Apple hat mit seinem neuen macOS die Zahl der Security-Prompts nochmals erhöht. Doch die Sicherheit, meinen Kritiker, verbessert das nicht – im Gegenteil.

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macOS-Nagscreen – hier TeamViewer

macOS-Nagscreen – hier TeamViewer: Das kommt nun im Monatstakt.

(Bild: TeamViewer)

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User, die das neue macOS 15 alias Sequoia auf ihrem Mac installiert haben, werden beim ersten Start erst einmal mit zahlreichen Sicherheitsnachfragen begrüßt. Neu ist das nicht – schon seit etlichen Versionen des Betriebssystems versucht Apple auf diese Art, das Sicherheitsbewusstsein der Anwender zu erhöhen. Das System warnt etwa bevor eine App auf den Download-Ordner zugreift, ein USB-Gerät auf den Mac oder eine Videochat-Anwendung auf die Kamera. Allerdings hat Apple die Zahl dieser Prompts – auch "Nag-Screens" genannt – weiter erhöht. Und Security-Experten fürchten, dass dies eher zu weniger Sicherheit führt als zu mehr, weil Nutzer dann dazu neigen, nicht mehr näher hinzusehen, bevor sie auf "Genehmigen" klicken.

Manche User fühlen sich bereits an Windows Vista erinnert, über das sich Apple vor 17 Jahren in einer Werbekampagne lustig gemacht hat. Darin muss der "PC" jede noch so kleine Aktion von einem Sicherheitsmann genehmigen lassen. Viele der Prompts sind zudem keineswegs selbsterklärend und können, wenn ein Nutzer sie ablehnt, genauso problematisch sein wie ein Zulassen ohne Nachdenken. Dazu gehört etwa ein neuer Prompt für den Netzwerkzugriff, der mit macOS 15 eingeführt wurde.

Soll eine App – beispielsweise eine Mediatheken-App wie Plex – mit anderen Maschinen im lokalen Netzwerk kommunizieren, muss man dieser künftig erlauben, "Geräte im lokalen Netzwerk zu finden". Diesen Prompt gab es bislang nur auf dem iPhone und auch dort war er selten verständlich. Mittlerweile hat Apple hier Entwicklern zumindest die Möglichkeit unterbreitet, mit einem neuen Setup-Fenster schnelleren (und vor allem sicheren) Zugriff zu erhalten – etwa für Apps, die Geräte im lokalen Netzwerk steuern sollen.

Der wohl nervigste Nags-Screen in macOS 15 ist aber die Genehmigung von Programmen, die Bildschirmzugriff haben möchten. Dies betrifft zahllose Apps von Microsoft Teams über Zoom bis hin zu Screenshot-Tools. Hier gibt es inzwischen Nachfragen im Monatstakt, nachdem Apple zuvor wöchentlich fragen wollte. Da es für Entwickler keine Möglichkeit gibt, dies zu unterbinden, sind inzwischen sogar Hacks verbreitet, die Sicherheitsfunktion auszuhebeln. Grundsätzlich hat Apple natürlich recht: Eine Aufzeichnung des Bildschirms (die sogar mit dem Systemklang verbunden ist – warum konkret, weiß nur der Hersteller) ist höchst sensibel. Allerdings ist es normal, dass Screenshot-Werkzeuge diesen benötigen – genauso wie Videokonferenz-Apps, mit denen man den Bildschirm teilen kann. Eine bessere Lösung wäre hier, den Apps bestimmte Zugriffe – etwa im Hintergrund – zu verbieten, statt ständig nach der Genehmigung zu fragen.

macOS 15 hat auch an anderen Stellen die Daumenschrauben angezogen: So kann man Apps ohne Notarisierung nur noch deutlich unbequemer öffnen als zuvor.

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(bsc)