Siemens will IT-Tochter SBS aufspalten

Ein Teil von SBS will Siemens angeblich an den gemeinsam mit Fujitsu betriebenen Computerkonzern Fujitsu Siemens verkaufen. Über weitere Kooperationen sollen noch in diesem Jahr Beschlüsse erfolgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Siemens will angeblich seine angeschlagene IT-Systemtochter Siemens Business Services (SBS) zerlegen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll ein Teil von SBS an den gemeinsam mit Fujitsu betriebenen Computerkonzern Fujitsu Siemens verkauft werden. Über weitere Kooperationen sollen noch in diesem Jahr Beschlüsse erfolgen.

Laut der Tageszeitung übernimmt Fujitsu Siemens den SBS-Bereich "Produktnahe Dienstleistungen", zu der etwa die Wartung von Großrechnern und Servern gehört. Der Bereich macht mehr als eine Milliarde Umsatz bei SBS, die insgesamt im Jahr 2005 einen Umsatz von 5,37 Milliarden Euro erzielten. SBS machte 2005 einen operativen Verlust von 690 Millionen Euro, im Vorjahr erzielte der Bereich noch einen Gewinn von 40 Millionen Euro.

Für kommende Woche sei eine Sitzung des Aufsichtsrats bei Fujitsu Siemens anberaumt, auf der bereits über die Übernahme der SBS-Bereiche entschieden werden könne. Weder Siemens selbst noch Fujitsu Siemens wollten bislang zu den Informationen Kommentare abgeben, eine Fujitsu-Siemens-Sprecherin erklärte gegenüber der Süddeutschen, zu Spekulationen nehme man keine Stellung. Als Partner für die weiteren Geschäftsbereiche von SBS, darunter mit "Operation Related Services" der Bereich für IT-Dienstleistungen, käme nach Angaben der Zeitung etwa Atos Origin in Frage, die schon vor einiger Zeit Interesse geäußert hätten und an einer Ausdehnung des Geschäfts arbeiteten. Analysten halten wiederum US-Partner für wahrscheinlich, aber auch die VW-Tochter Gedas scheint noch im Spiel zu sein.

Die Siemens Business Services sind neben der Kommunikationssparte Com nach dem Verkauf des Handy-Bereichs an BenQ eines der größten Sorgenkinder des Siemens-Konzerns. Anfang November hatte Siemens den Abbau von 2400 Arbeitsplätzen in den nächsten zwei Jahren angekündigt. Damals hieß es noch mit Blick auf Spekulationen über eine Zerschlagung des IT-Bereichs, man wolle SBS als als Ganzes auf Vordermann bringen". (jk)