Siemens will SIS an Atos Origin verkaufen

Das französische Unternehmen will 850 Millionen Euro für den kriselnden IT-Dienstleister zahlen. Im Gegenzug will sich Siemens an Atos Origin beteiligen. 1750 Arbeitsplätze sollen wegfallen.

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Der Elektrokonzern Siemens gibt seinen kriselnden IT-Dienstleister IT Solutions and Services (SIS) an das französische Unternehmen Atos Origin ab. Das SIS-Geschäft im Wert von 850 Millionen Euro werde in Atos Origin eingebracht, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagabend. Im Gegenzug will sich Siemens für mindestens fünf Jahre mit 15 Prozent der Aktien an dem französischen IT-Unternehmen beteiligen. Die Integration kostet weitere Arbeitsplätze bei SIS. Nach dem Abbau von weltweit 4200 Jobs sollen noch einmal etwa 1750 Stellen wegfallen, davon 650 in Deutschland.

Siemens soll im Zuge des Geschäfts rund 12,5 Millionen neue Aktien von Atos Origin mit einem Wert von derzeit 414 Millionen Euro bekommen. Hinzu komme eine fünf Jahre laufende Wandelanleihe über 250 Millionen Euro und eine Zahlung von rund 186 Millionen Euro in bar, hieß es. Atos Origin erhält von Siemens einen Outsorcing-Vertrag für die nächsten sieben Jahre im Wert von 5,5 Milliarden Euro. Siemens gibt Atos Origin außerdem 250 Millionen Euro für Integrationskosten, Weiterbildungsmaßnahmen und Absicherung von Garantien.

Die Unternehmen wollen das Geschäft bis Anfang Juli 2011 abschließen. Außer den Kartellbehörden müssen auch die Atos-Aktionäre noch zustimmen. Dann würde ein führender IT-Dienstleister mit einem Gesamtumsatz von rund 8,7 Milliarden Euro und 78.500 Mitarbeitern weltweit entstehen, hieß es. Siemens stellt sich auf eine "deutlich negative Ergebniswirkung" im Geschäftsjahr 2010, das mit dem September endet, ein. (anw)