Silverlight 2 ist fertig

Microsoft veröffentlicht die zweite stabile Version seines Browser-Plug-ins Silverlight. Der Flash-Herausforderer kommuniziert mit Webservices und bringt fertige Bausteine für Bedienoberflächen im Browser mit.

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Die fertige zweite Version des Flash-Herausforderers Silverlight von Microsoft soll ab morgen zum kostenlosen Download bereit stehen – bis dahin erhält man auf der Webseite noch die zweite Beta-Ausgabe des Plug-in. Nach zwei Vorabversionen und einem Release Candidate bietet Silverlight 2 selbst kaum Überraschungen: Während der Vorgänger Silverlight 1 ausschließlich JavaScript-Code ausführte und damit nur für einfache Berechnungen oder zum Abspielen von Videos taugte, bringt Version 2 ein schlankes .NET Framework mit und führt vorkompilierten Code in C#, Visual Basic, Python oder Ruby aus. Mitgelieferte GUI-Bausteine wie Textkästen, Schaltflächen, Radio-Buttons, Schieberegler, Kalender und Listen sollen für schnelle Erfolgserlebnisse beim Gestalten von Bedienoberflächen für Webanwendungen sorgen.

Darüber hinaus soll Silverlight auf einfache Weise per REST, WS*/SOAP, POX, RSS und gewöhnlichem HTTP mit Webservices kommunizieren können und Inhalte per DRM schützen. Als besonderes Schmankerl kann man mit dem Plug-in dank der Funktion "Deep Zoom" per Mausklick oder Scrollrad weich in Bildcollagen und Panoramen bis zu einer Kantenlänge von 15.000 Pixeln hereinzoomen. Um diese selbst herzustellen, bietet Microsoft die kostenlose Software Deep Zoom Composer mit Silverlight-Export an.

Alle Unterschiede zwischen Silverlight 1 und 2 (wenn auch noch der zweiten Beta-Version) führt eine Tabelle auf der Webseite von Microsoft auf. Silverlight läuft unter Windows und Mac OS X im Internet Explorer, Firefox und Safari. Die Linux-Implementierung Moonlight, deren Entwicklung Microsoft unterstützt, liegt derzeit erst in Version 0.7 vor.

Fürs Gestalten und Programmieren von Silverlight-Inhalten hat Microsoft eigentlich sein Windows-Kreativpaket Expression Studio vorgesehen, fördert darüber hinaus aber auch ein Projekt der französischen Firma Soyatec, die der plattformübergreifenden Open-Source-Entwicklungsumgebung Eclipse eine ebenfalls freie Silverlight-Schmiede hinzufügen will – eine Vorabversion gibt es schon jetzt.

Weiterhin kündigte Microsoft an, man wolle über sein Entwickler-Netzwerk MSDN die Spezifikation der Silverlight zugrunde liegenden Extensible Application Markup Language (XAML) offenlegen mit dem Silverlight Control Pack (SCP) weitere Bedienoberflächen-Elemente wie hierarchische Listen und automatische Vervollständigung unter der Microsoft Permissive License zur Verfügung stellen.

[Update:] Die fertige Version 2 des Silverlight-Plug-ins ist jetzt zum Download freigegeben. Auch die Tabelle mit dem Feature-Vergleich zwischen Silverlight 1 und 2 bezieht sich mittlerweile auf die finale Version.

Siehe dazu auch:

(pek)