Skyhook verklagt Google

Der Anbieter von WLAN-Positionsdaten verklagt den Suchmaschinenkonzern. Nach Skyhooks Meinung hat Google dafür gesorgt, dass ihre Datenerfassungstechnik von Android-Smartphones von Motorola verbannt wurde.

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Skyhook, Anbieter von WLAN-Positionsdaten, verklagt den Suchmaschinenkonzern Google. Nach Skyhooks Meinung hat Google dafür gesorgt, dass ihre Datenerfassungstechnik von Android-Smartphones von Motorola verbannt wurde. Auch soll Google Patente von Skyhook verletzt haben.

Das Unternehmen hat vor zwei Gerichten in Massachusetts Klage eingereicht. Googles Mobil-Chef Andy Rubin habe nach Informationen des Unternehmens Sanjay Jha, den CEO von Motorolas Mobilsparte, mehrfach angerufen und ihn gedrängt, Skyhooks Software aus den Smartphones zu entfernen. Mit der Skyhook-Software ausgestattete Androiden sollten laut Klageschrift keine Android-Zertifizierung mehr erhalten.

Skyhook arbeite seit mehr als vier Jahren mit Motorola zusammen. Durch Rubins Einflussnahme gingen Skyhook Lizenzgebühren in Millionenhöhe verloren; zudem werde Skyhook gehindert, seine Datenbanken mit Hilfe von Motorola-Kunden zu aktualisieren, hieß es von der Firma. Von Google liegt bislang keine Stellungnahme zu der Klage vor; gegenüber US-Medien hieß es, man habe die Klageschriften noch nicht studiert.

Bereits seit fünf Jahren baut Skyhook seine WLAN-Datenbank auf, das Unternehmen ist damit Pionier bei dieser Technik. WLAN-Ortung erlaubt eine recht genaue Positionsbestimmung auch in Innenräumen, ist allerdings auf dem Land – wo es nur wenige Hotspots gibt – ungenau.

Apple hatte bis zur iOS-Version 3.2 ebenfalls die WLAN-Daten von Skyhook genutzt, setzt aber seitdem auf die Datensammlung durch die eigenen Kunden. Im Juli war das Unternehmen deshalb unter anderem von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger angegangen worden; Apple konterte jedoch mit der Versicherung, die Daten würden nur anonymisiert genutzt.

Siehe dazu:

(ll)