Sonicblue sucht Schutz vor Gläubigern

Der Hersteller des digitalen Videorekorders ReplayTV hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt

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Der Hersteller des digitalen Videorekorders ReplayTV, Sonicblue, will sich reorganisieren. Darum hat das Unternehmen beim U.S. Bankruptcy Court in San Jose Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Dadurch will Sonicblue Zeit gewinnen, um seine Haupttochtergesellschaften verkaufen zu können. Die Transaktionen sollen im April abgeschlossen sein. Die japanische D&M Holdings bietet 40 Millionen US-Dollar für die Sparten Rio und Replay TV, heißt es in Medienberichten.

Sonicblue hatte vor zwei Tagen einen Umsatz von 67 Millionen US-Dollar für das vierte Quartal gemeldet. Im Vergleichsquartal des Vorjahres betrug der Umsatz 80 Millionen US-Dollar. Der Nettoverlust habe 33,4 Millionen US-Dollar betragen gegenüber 52 Millionen US-Dollar vor einem Jahr. Die Verbindlichkeiten betragen rund 305 Millionen US-Dollar und damit ebenso viel wie der Vermögenswert des Unternehmens.

Im Jahr 2001 klagten TV-Sender und Filmstudios gegen SonicBlue, weil sie meinen, der ReplayTV-Recorder sowie mit dem Gerät angebotene Dienstleistungen trügen zu Urheberrechtsverletzungen bei. Mit den Nutzungsprotokollen wollten die Kläger herausfinden, in welchem Maße der ReplayTV 4000 den Konsumenten das Stehlen von Filmen und Fernsehsendungen ermögliche. SonicBlue hatte entgegnet, das Gerät erfasse solche Daten nicht. Daraufhin hatte der Richter angeordnet, dass das beklagte Unternehmen eine Software zu erstellen habe, die jeden Klick auf der Fernbedienung eines Kunden protokolliere. Diese Entscheidung wurde durch ein Bundesgericht in Los Angeles verworfen. (anw)