Sony Ericsson baut 2000 Arbeitsplätze ab

Die Zahl der ausgelieferten Handys ging bei dem schwedisch-japanischen Handy-Konzern übers Jahr um 35 Prozent zurück.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Der Handy-Hersteller Sony Ericsson verdoppelt nach einem dramatischen Absatzeinbruch und roten Zahlen zu Jahresbeginn seine Sparanstrengungen. 2000 weitere Mitarbeiter müssten gehen, teilte das Gemeinschaftsunternehmen des japanischen Elektronikkonzerns Sony und des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson mit, der ein erstes Kostensenkungsprogramm mit dem Abbau von ebenfalls 2000 Arbeitsplätzen für abgeschlossen erklärte. Mit dem neuen Programm will das Unternehmen weitere 400 Millionen Euro pro Jahr einsparen.

Sony Ericsson schätzt, dass die branchenweiten Handy-Verkäufe in diesem Jahr um mindestens 10 Prozent unter den 1,19 Milliarden des Vorjahres liegen werden. Bislang hatte das Unternehmen nur ein halb so großes Abrutschen erwartet. Der Umsatz von Januar bis März fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2,70 auf 1,74 Milliarden Euro. Der Nettoverlust lag bei 293 Millionen Euro nach einem Gewinn von 133 Millionen Euro im gleichen Quartal des Vorjahrs. Vor Steuern kam ein Verlust von 370 Millionen Euro zustande, vor einem Jahr gab es vor Steuern einen Gewinn von 193 Millionen Euro. Und auch operativ rutschte Sony Ericsson in die roten Zahlen: 369 Millionen Euro Miese stehen einem operativen Gewinn von 184 Millionen Euro vor einem Jahr gegenüber.

Ein Minus in dieser Größenordnung hatte Sony Ericsson bereits vor vier Wochen vorhergesagt. Insgesamt lieferte der Konzern im ersten Quartal nur noch 14,5 Millionen Handys aus, im gleichen Quartal des Vorjahrs waren es noch 22,3 Millionen Geräte. Den Rückgang bei den Handy-Stückzahlen um 35 Prozent und beim Umsatz um 36 Prozent erklärt Sony Ericsson mit der angesichts mangelnder Zuversicht geringen Neigung der Verbraucher, Geld auszugeben, und dem Abbau von Lagerbeständen bei Händlern und Distributoren. Bereits am Vortag hatte Branchenprimus Nokia katastrophale Zahlen für den Jahresauftakt berichtet. Der finnische Handy-Weltmarktführer machte aber gleichzeitig die Hoffnung auf ein Ende der Talfahrt. (jk)