Sony Ericsson nach Absatzeinbruch mit hohem Verlust

Der Handyhersteller steckt nach vorläufigen Zahlen tief in der Misere und rechnet bei nur 14 Millionen verkauften Geräten mit einem Vorsteuerverlust von bis zu 410 Millionen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Nach vorläufigen Zahlen rechnet der angeschlagene Handyhersteller Sony Ericsson für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem millionenschweren Verlust. Inklusive Restrukturierungskosten von bis zu 20 Millionen Euro werde im laufenden Abschnitt ein Verlust von 350 bis 410 Millionen Euro vor Steuern anfallen. Schwache Nachfrage der Verbraucher sowie der Abbau von Lagerbeständen im Handel bremsen den Absatz, teilte das Unternehmen am heutigen Freitag in London mit.

Rund 14 Millionen Geräte werde Sony Ericsson im Ende des Monats auslaufenden Quartal verkaufen, erklärte der Hersteller. Während das Joint Venture des japanischen Elektronikriesen Sony und des schwedischen Telekommunikationsausrüsters Ericsson zum Auftakt des vergangenen Geschäftsjahrs noch über 22 Millionen Handys verkaufte, waren es im verlustreichen Schlussquartal 2008 knapp über 24 Millionen. Der durchschnittliche Verkaufspreis (ASP) fällt langsamer, aber stetig und liegt nun bei 120 Euro.

Mit einem Sparprogramm im Volumen von knapp einer halbe Milliarde Euro kämpft Sony Ericsson gegen die Flaute an. So will Unternehmens-Chef Dick Komiyama im Gesamtjahr doch noch schwarze Zahlen schreiben. Er hatte bereits gewarnt, dass insbesondere die erste Jahreshälfte aber noch schwer werde. Sony Ericssons Marktanteil schwindet, doch hat das für Komiyama weniger Priorität als die Profitabilität. Der Hersteller wird endgültige Zahlen am 17. April bekannt geben.

Unterdessen bekamen am Donnerstag Gerüchte um einen möglichen Ausstieg der Schweden neue Nahrung. Das Manager Magazin berichtet unter Berufung auf Unternehmenskreise, dass Sony den Anteil Ericssons übernehmen und die Handysparte künftig alleine weiterführen könnte. Noch sei allerdings die Finanzierung ungeklärt, weshalb auch Banken an den Verhandlungen beteiligt seien. (vbr)