Sony und Bertelsmann einigen sich auf Musikfusion [Update]

Die geplante Zusammenlegung der Musiksparten Sony Music und BMG ist bei den beiden Konzernen nun zur Unterschriftsreife gediehen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Bertelsmann AG und der japanische Elektronikkonzern Sony Corp. haben sich definitiv auf die Zusammenlegung ihrer Musiksparten geeinigt. Die Leitungsgremien der Konzerne haben der Vereinbarung zugestimmt. Am heutigen Freitagnachmitag gaben Sony und Bertelsmann auch offiziell bekannt, dass die Verträge zur "Zusammenlegung der Sparten für das Tonträgergeschäft (Recorded Music Business) in ein Gemeinschaftsunternehmen" unterzeichnet worden seien.

Anfang November hatten Sony und Bertelsmann zunächst eine Absichtserklärung zum Zusammenschluss ihrer Musiksparten Bertelsmann Music Group (BMG) und Sony Music Entertainment (SME) abgegeben. An dem neuen Unternehmen Sony BMG werden beide Unternehmen zu je 50 Prozent beteiligt sein. Sony BMG soll den Hauptsitz in New York haben. In Sony BMG werden nach Auskunft der beiden Mutterkonzerne die Sparten für das Tonträgergeschäft von BMG und SME zusammengelegt. Die Musikverlage, die Auslieferung und die CD- und DVD-Produktion beider Konzerne sind nicht von der Fusion betroffen. Auch das japanische Musikgeschäft von Sony wird nicht bei Sony BMG angesiedelt. Rolf Schmidt-Holtz, momentan Chef von BMG, werde Chairman of the Board von Sony BMG, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Konzerne; Andrew Lack, Chef von Sony Music Entertainment, wird CEO von Sony BMG.

Allerdings müssen die Wettbewerbshüter der USA und der EU dem Zusammenschluss zustimmen. Die Kartellwächter der EU-Kommission verhinderten vor drei Jahren bereits einen Zusammenschluss von EMI und Warner Music. Auch Verhandlungen zwischen BMG und EMI wurden beendet, da die kartellrechtlichen Anforderungen zu hoch gewesen seien, hieß es im Jahr 2001 bei Bertelsmann. Branchenbeobachter schätzen die Chance, dass Einspruch gegen die Fusion eingelegt wird, dieses Mal aber geringer ein. Warner Music sei nicht mehr in Gefahr, nach dem Verkauf an die Bronfman-Investorengruppe von EMI übernommen zu werden. Außerdem habe sich die Lage der gesamten Branche in den letzten Jahren verschlechtert. (jk)