Sony zurück in der Gewinnzone

Umgerechnet 218 Millionen Euro schreibt der Elektronik-Konzern für das vergangene Quartal in schwarzen Zahlen.

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Der japanische Elektronik-Konzern Sony hat im vergangenen ersten Quartal seines Geschäftsjahres 1,7442 Billionen Yen (11,83 Milliarden) Euro umgesetzt und damit 11,2 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Unterm Strich schreibt das Unternehmen 32,3 Milliarden Yen (218 Millionen Euro) in schwarzen Zahlen. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch einen Umsatzrückgang und einen Verlust in Höhe von 8,68 Milliarden Yen gemeldet.

Zu der Rückkehr in die Gewinnzone haben insbesondere ein günstiger Wechselkurs und gute Verkäufe von LCD-Fernsehern, Digitalkameras und Vaio-PCs beigetragen, die Teil der Sparte Electronics sind. Diese steigerte insgesamt ihren Umsatz um 13,5 Prozent auf 1,28 Billionen Yen, obwohl der Umsatz mit Röhren- und Plasmafernsehern zurückging, wie aus einer Mitteilung (PDF-Datei) hervorgeht. Dem operativen Verlust des ersten Quartals 2005 in Höhe von 26,7 Milliarden Yen steht nun ein Gewinn von 47,7 Milliarden Yen gegenüber. Der voriges Jahr vom seinerzeit frisch gebackenen Sony-Chef Howard Stringer verkündete Plan zur Reanimierung der Elektroniksparte scheint aufzugehen.

Die Spielesparte hatte wegen geringer Nachfrage nach der Playstation 2 und PSP einen Umsatzrückgang von 29 Prozent auf 122,5 Milliarden Yen gegenüber dem ersten Quartal des vorigen Geschäftsjahres hinzunehmen. Sony hat in den vergangenen drei Monaten 2,54 Millionen Playstation 2 und 2,02 Millionen PSP ausgeliefert, das bedeutet ein Rückgang der Stückzahlen gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum von 990.000 beziehungsweise 70.000 Geräten. Der von 5,9 Milliarden auf 26,8 Milliarden Yen gestiegene operative Verlust ist auch auf die Investitionen in den bevorstehenden Start der Playstation 3 zurückzuführen.

Die Filmsparte verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 41,8 Prozent auf 204,8 Milliarden Yen. Hier erwies sich insbesondere die Produktion The Da Vinci Code als erfolgreich. Dennoch kam ein operativer Verlust von 1,2 Milliarden Yen heraus gegenüber einem Gewinn von 4,2 Milliarden vor einem Jahr. Sony gibt als einen wichtigen Grund hohe Marketingkosten für die im laufenden zweiten Quartal geplanten Kinostarts an. Das Plattenlabel Sony BMG setzte 872 Millionen US-Dollar um und damit 147 Millionen weniger als vor einem Jahr. Der Nettoverlust betrug 81 Millionen US-Dollar und fiel damit um 63 Millionen US-Dollar höher aus als im vorigen Jahr. Umsatzrückgang und erhöhter Verlust seien zurückzuführen auf die allgemein ungünstige Marktlage und Terminverzögerungen bei einigen wichtigen Veröffentlichungen. Bestverkaufte Alben der vergangenen drei Monate waren Taking the Long Way von den Dixie Chicks und 10.000 Days von Tool.

Sony erhöht seine im April vorgenommene Prognose für Jahresumsatz von 8,2 Billionen auf 8,230 Billionen Yen und für den operativen Gewinn von 100 Milliarden auf 130 Milliarden Yen. Die gesamten Restrukturierungskosten für dieses Geschäftsjahr schätzt Sony auf 50 Milliarden Yen; allein im ersten Quartal haben diese 10,1 Milliarden Yen betragen. Das Unternehmen hatte im September 2005 einen umfassenden Umbauplan verkündet, nach dem tausende Mitarbeiter auf die Straße gesetzt werden. (anw)