Sonys Geschäfte in Deutschland laufen schlecht

In Deutschland, einem der wichtigsten Märkte für den japanischen Elektronikkonzern Sony, machen sich die Probleme und Fehler des Gesamtkonzerns bemerkbar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 442 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Als ob die Negativschlagzeilen, für die das Musik-Joint-Venture mit Bertelsmann Sony BMG durch sein Kopierschutz-Rootkit sorgte, noch nicht genug wären, scheint Sony auch in Deutschland finanziell auf keinen grünen Zweig zu kommen. Der Gesamtkonzern musste bereits für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahrs schrumpfende Gewinne melden – und Sony-Chef Howard Stringer kämpft damit, den einstigen Vorreiter in der Unterhaltungselektronik wieder auf Kurs zu bringen. Nach Informationen der Financial Times Deutschland befürchtet Sony aber auch hierzulande einen starken Umsatzeinbruch.

Nach Informationen aus Unternehmenskreisen erwartet Sony Deutschland für das laufende Geschäftsjahr (bis März 2006) einen Umsatzeinbruch von 15 bis 20 Prozent, schreibt das Wirtschaftsblatt. Der operative Verlust soll 16 bis 18 Millionen Euro betragen. Sony-Deutschland-Chef Manfred Gerdes wollte die Zahlen allerdings offiziell nicht bestätigen; er glaube, dass die Trendwende geschafft sei. "Im Oktober lagen wir auf Vorjahresniveau, der November sieht sehr gut aus", erklärte er gegenüber der Zeitung.

Sony hatte viele der neueren Entwicklungen in der digitalen Unterhaltungselektronik verpasst, so ließ man allzu lange beispielsweise LCD-Fernseher und MP3-Player links liegen. Ein Sanierungsplan von Stringers Vorgänger Nobuyuki Idei ging nicht auf; die Kostensenkungen hielten mit dem Preisverfall bei Unterhaltungselektronik nicht schritt. Stringer will nun unter anderem mit Bereichsschließungen, Massenentlassungen und Konzentration auf profitable Bereiche den Umschwung schaffen. In Deutschland, einem der wichtigsten Märkte für den japanischen Elektronikkonzern, sollen im Zuge des Umzugs nach Berlin ebenfalls noch Arbeitsplätze wegfallen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet auch der Gesamtkonzern Verluste. (jk)