SpaceX: Falcon 9 nach 2 Wochen Zwangspause mit 3 problemlosen Starts in 2 Tagen

Nur zwei Wochen nach einer gescheiterten Mission hat SpaceX drei Falcon-9-Raketen an einem Wochenende erfolgreich gestartet und Starlink-Satelliten abgesetzt.

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Start der SpaceX-Rakete Falcon 9 mit Feuerschweif

Start der Falcon 9 in Florida

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Erfolgsrakete von SpaceX ist wieder auf Kurs. Nachdem die Aufsichtsbehörden der USA die Falcon 9 letzte Woche wieder für Starts freigegeben haben, hat SpaceX keine Zeit verloren und an diesem Wochenende gleich drei Starts durchgeführt. Bei allen drei Missionen wurden Starlink-Satelliten offenbar erfolgreich im Orbit abgesetzt für das Satelliten-Internet des eigenen Unternehmens.

Für sich genommen sind diese Starts keine Besonderheit mehr, es waren schließlich bereits die Starts Nummer 73 bis 75 allein in diesem Jahr. Doch bei der vorherigen Mission Anfang Juli hatte es ein für SpaceX seltenes Problem gegeben. Das Triebwerk hatte sich vorzeitig abgeschaltet, sodass die Satelliten nicht an ihre vorgesehenen Positionen gebracht werden konnten und verglühten. Daraufhin hatte die Flugbehörde FAA die Falcon 9 stillgelegt, um den Vorfall zu untersuchen.

Gegen Ende der letzten Woche erklärte SpaceX, dass das Merlin-Triebwerk die erste Zündung nach der Trennung von der ersten Raketenstufe erfolgreich absolviert hatte und damit auf dem Weg in die geplante Höhe zum Absetzen der Satelliten war. Allerdings war dabei ein Sauerstoffleck in der Nähe des Triebwerks aufgetreten, wodurch sich Eis gebildet hatte. Das führte zur automatischen Abschaltung des Antriebs und die Satelliten wurden zu früh ausgesetzt.

Ingenieure und Techniker führten dies bereits nach kurzer Untersuchung auf einen Riss bei einer Reihe von Drucksensoren zurück. Dieser Riss entstand nach Angaben von SpaceX durch Materialermüdung aufgrund starker Belastung wegen Vibrationen der Triebwerke. Nach Unternehmensangaben sind diese Sensoren allerdings nicht notwendig für den Betrieb. Sie seien redundant und waren auf Wunsch eines vorherigen Auftraggebers eingebaut worden. Zukünftig wird die Falcon-9-Rakete ohne diese Sensoren starten.

Es war die erste gescheiterte Mission von SpaceX nach 297 erfolgreichen Raketenstarts der Falcon 9, berichtet Ars Technica. Der letzte große Vorfall ereignete sich im September 2016, als eine Falcon-9-Rakete und ein Amos-6-Satellit bei einer Explosion auf Cape Canaveral zerstört wurden.

SpaceX hat die Ursache des Scheiterns der vorherigen Mission offenbar innerhalb von Stunden identifiziert und die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten FAA (Federal Aviation Administration) hat die Falcon 9 schon nach knapp zwei Wochen am letzten Donnerstag wieder freigegeben. Nur zwei Tage später hat SpaceX seine Raketenstarts wieder aufgenommen. Diese kurze Zeitspanne zwischen Panne und Wiederaufnahme des Flugbetriebs scheint beispiellos in der Geschichte der Raumfahrt.

Am Wochenende hat SpaceX bei drei Raketenstarts nun insgesamt 67 Starlink-Satelliten in den Orbit gebracht. Die erste Falcon startete in der Nacht auf Samstag vom Kennedy Space Center mit 23 Satelliten. Rund 24 Stunden später hob die nächste Falcon 9 mit ebenfalls 23 Satelliten von einer benachbarten Startrampe in Florida ab. Die dritte Falcon 9 startete etwa vier Stunden danach von der kalifornischen Vandenberg Space Force Base mit 21 Satelliten. Bei allen drei Missionen ist die erste Raketenstufe erfolgreich zur Erde zurückgekehrt, schreibt SpaceX bei X/Twitter.

(fds)