Sparda Bank: Apple Pay durch die Hintertür

Der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken hat sich bei dem Bezahldienst noch immer nicht mit Apple geeinigt. Zwei Mitgliedsbanken umgehen das Problem.

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Bezahldienst Apple Pay

Hier geht Apple Pay schon mal.

(Bild: dpa, Lino Mirgeler)

Lesezeit: 2 Min.

Weder die Sparkassen noch die Volks- und Raiffeisenbanken bieten ihren Kunden bislang Apple Pay an. Die Geldhäuser verhandeln mit dem Konzern nach wie vor über die praktische Ausgestaltung des Dienstes. Mit Apple Pay können Besitzer von iPhone und Apple Watch in vielen Läden kontaktlos bezahlen.

Zumindest zwei Sparda-Banken, die Teil des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) sind, haben nun einem Bericht zufolge eine Übergangslösung gefunden: Die Sparda-Bank West und die Sparda-Bank Baden-Württemberg. Beide Institute offerieren Apple Pay zwar weiterhin nicht selbst, bieten ihren Kunden aber die erleichterte Verwendung des Zahlungsdienstleisters VIMpay an, der den Apple-Service seit Monaten in Deutschland unterstützt.

Das funktioniert laut einer Meldung im Handelsblatt vom Montag so: Die VIMpay-App, die Kunden aller Banken nutzen können und mit Produkten wie Boon von Wirecard konkurriert, lässt sich mit wenigen Schritten mit dem Sparda-Konto und der Banking-Anwendung der beiden besagten Geldhäuser verbinden. Es reicht, die App herunterzuladen und ein Benutzerkonto einzurichten. Anschließend kann die von VIMpay offerierte virtuelle Mastercard mit dem Sparda-Konto nutzen.

Eine Crux hat das Angebot allerdings schon: Statt Apple Pay via VIMpay wie eine Kreditkarte verwenden zu können, handelt es sich um ein Prepaid-Produkt, bei dem man die Mastercard über die Sparda-Banking-App in Schritten zu jeweils 100 Euro aufladen muss. Dies soll jedoch "in Echtzeit" möglich sein und in der Einfachvariante ("Standard") nichts kosten.

Wann Apple Pay "wirklich" zu den Sparda-Banken kommt, bleibt offen. Vom Verband der Sparda-Banken, der hinter elf regionalen Geldhäusern steht, hieß es gegenüber dem Handelsblatt, man verfolge die Verhandelungen zwischen dem BVR und Apple. "Wir würden uns freuen, wenn der BVR zu einer Einigung kommt und dann schauen wir uns das mit Interesse an", so ein Sprecher. Angaben zu Apple Pay wurden nicht gemacht.

Zuletzt gab es auch Hoffnung für Sparkassen-Kunden: Nachdem diese zunächst Apple dazu bewegen wollten, den NFC-Chip im iPhone zu öffnen, damit eigene Bezahl-Apps verwendet werden können, sind sie nun offenbar in "sehr positiven Gesprächen mit Apple". Das war zumindest die Aussage aus dem vergangenen Februar.

[Update 02.05.19 8:44 Uhr:] Die Sparda-Bank München macht bei VIMpay ebenfalls mit. Details zum Verfahren sind hier nachzulesen.

(bsc)