Spiegel-Verlag bündelt Internet-Aktivitäten

Der Spiegel-Verlag fasst alle seine Online-Auftritte wie etwa "Spiegel online" in der Holding SPIEGELnet zusammen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach der Burda-Gruppe, die ihre Online-Aktivitäten als Focus Digital gebündelt hat, fasst nun auch der Spiegel seine Internet-Auftritte in einer eigenen Gesellschaft zusammen. Allerdings ist laut Werner E. Klatten, Chef der neuen SPIEGELnet AG, im Unterschied zu Focus Digital ein Börsengang des neuen Unternehmens derzeit nicht geplant: "Über einen möglichen Börsengang ist noch nicht entschieden, die Situation auf den Kapitalmärkten lädt derzeit zu einem solchen Schritt nicht ein."

Die Holding SPIEGELnet des Hamburger Verlagshauses vereinigt unter ihrem Dach künftig Spiegel online, Manager Magazin online, die Vermarktungsgesellschaft Quality Channel sowie die portal1 Internet GmbH. Portal1 soll ein Internet-Portal entwickeln, das sich durch die "Aufbereitung journalistischer Inhalte verschiedener Kooperationspartner, durch qualifizierten Nutzwert und eigene Inhalte auszeichnen" soll, wie es beim Spiegel-Verlag heißt. Karl Dietrich Seikel, Geschäftsführer des Verlags, meinte, man werde bei allen Aktivitäten im Bereich der Neuen Medien größtes Gewicht auf die "Sicherung der journalistischen Unabhängigkeit und Qualität" legen.

Neben Vorstandschef Klatten wird Hans-Dieter Degler zweiter Vorstand der SPIEGELnet und verantwortlich für die Inhalte. Degler ist bislang Chefredakteur von Spiegel online. Vom 1. Dezember an wird Mathias Müller von Blumencron, bislang Spiegel-Korrespondent in New York, Chefredakeur bei Spiegel online. Nach einer bevorstehenden Kapitalerhöhung wird der Spiegel-Verlag 86 Prozent der Anteile an SPIEGELnet halten, der Rest verteilt sich auf die Manager Magazin Verlagsgesellschaft (7%), die Spiegel-Mitarbeiter (2,4%), Rudolf Augstein (1,2%), der Verlag Gruner+Jahr (1,2%). Vorstand und Manager bei SPIEGELnet werden mit 2,2% beteiligt sein.

Im ersten Halbjahr 2000 schaffte der Spiegel-Verlag bei einem Umsatz von 7,4 Millionen Mark einen Gewinn von 1,3 Millionen Mark. Für das gesamte Jahr rechnet der Verlag in diesem Bereich allerdings wie in den Vorjahren mit Verlusten, laut Spiegel-Verlag bedingt durch Weiterentwicklung und Vermarktung der Online-Auftritte. (jk)