"Spirit" beschnüffelt den Mars

Der Mars-Roboter Spirit begann, die Zusammensetzung eines Felsens mit zwei wissenschaftlichen Instrumenten aus Deutschland zu untersuchen.

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Der Mars-Roboter Spirit begann am gestrigen Dienstag, die Zusammensetzung eines Felsens namens Adirondack mit zwei wissenschaftlichen Instrumenten und einer mikroskopischen Kamera zu untersuchen. Ferngesteuert vom NASA-Kontrollteam rollte der Rover bis auf wenige Zentimeter an den fußballgroßen Felsen heran. Seit der Landung am 3. Januar war dies das zweite Manöver des Roboters.

Zwei der Instrumente an Bord untersuchen nun die nähere Zusammensetzung des Bodens im Gusev-Krater. Die beiden Instrumente an Bord von "Spirit" und seinem Zwilling "Opportunity" kommen aus Deutschland: Das vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz weiterentwickelte Alpha-Proton-Röntgen-Spektrometer (APXS) soll die chemische Zusammensetzung von Steinen und Staub bestimmen. Das von Chemikern an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz entwickelte Mössbauer-Spektrometer (MIMOS II) soll die Mineralien untersuchen, die für die Farbe des Mars verantwortlich sind.

MIMOS II kam bei der europäischen Mars-Mission "Mars-Express" erstmalig bei einer Weltraummission zum Einsatz -- ist aber mit dem Landeroboter "Beagle 2" verschollen. Durch Spirit bekommt das Spektrometer nun eine zweite Chance. Das 500 Gramm leichte Gerät soll durch die Suche nach bestimmten Verwitterungsprodukten Aufschluss darüber geben, ob es früher auf dem Mars Wasser in großen Mengen oder eine dichte Atmosphäre gab. Dies geschieht durch Bestrahlung des Gesteins mit Gammastrahlen. Durch eine Analyse des reflektierten Spektrums kann man auf die Zusammensetzung des untersuchten Materials schließen.

Das Röntgen-Spektrometer stellte bislang fest, dass der Marsboden zu großen Teilen aus Eisen und Silizium mit Spuren von Schwefel, Chlor und Argon besteht. Das Edelgas Argon ist Teil der Marsatmosphäre. Untersuchungen an anderen Orten hatten höhere Konzentrationen von Schwefel und Chlor ergeben. Die Mössbauer-Spektren lassen auf erhebliche Anteile an Olivin schließen, einem Mineral, das aus Eisen- und Magnesiumsilikaten besteht und häufig in vulkanischem Gestein anzutreffen ist. So gesehen ähnelt der Marsboden dem Gestein auf Hawaii. (akr)